6. Juni 2020 – Weiche Nummer 2 liegt auf dem Basteltisch

EW 300 – 1:9 – die Zweite

Gerade wurde die zweite EW 300 – 1:9 für Grünberg so weit fertiggestellt, dass sie in den Gleisverlauf eingepasst werden kann. Da die Weichen auf Trassenbrettchen montiert sind, die in entsprechende Lücken der Bahnhofs-Grundplatte eingesetzt werden, kann die Weiche zum Einbau der noch fehlenden Zungenprofile und Radlenker problemlos wieder ausgebaut werden. Sobald sie vollständig ausgerüstet und getestet ist, findet sie ihren endgültigen Platz an der vorgesehenen Stelle.

3. Juni 2020 – Der Weichenbau geht weiter

Das Herzstück der Weiche…

… – im wahrsten Sinne des Wortes – ist fertiggestellt. Dies ist die kritischste Stelle der Weiche, an der nichts schief gehen darf. Etliche Rolltests mit einem H0fine-Radsatz sind erfolgreich verlaufen: Auch ohne Radlenker findet der Radsatz immer den richtigen Weg, ohne zu entgleisen. Da die geätzten Zungenfüße noch nicht eingetroffen sind, geht es ab morgen bei der zweiten EW 300 – 1:9 für den Bahnhof Grünberg weiter.

30. Mai 2020 – Ein bisschen Postgeschichte

Je mehr man sich mit der Historie um diesen Bahnhof beschäftigt, in den Weiten des Internets sucht, die einschlägige Fachliteratur zu Rate zieht, desto interessanter und abwechslungsreicher wird die Situation auf und um den Bahnhof, das ich so nicht erwartet hätte.

Die Querspange Gießen-Fulda (Vogelsbergbahn) war als eingleisige Hauptbahn konzessioniert und gebaut worden; auch wenn sie die erhofften Verkehre nicht auf sich zog, waren in den 50ern und 60ern viele interessante Fahrzeuge unterwegs, was im Modellbahnbereich ja von wichtiger Bedeutung ist.

Die Anbindung von Lollar war nach bisherigen Recherchen auf Personenzüge reduziert, die prinzipiell die Verbindung Gießen-Lollar-Grünberg und zurück fuhren. Aufgrund mangelnder Unterlagen wurde bisher noch kein durchgehender Zugverkehr Gießen-Grünberg Richtung Lollar gefunden. Grünberg war hier also ein Endbahnhof. Das Einzige, was ich mir hier vorstellen könnte, wäre Umleiter- und/oder Sonderzugverkehr.

Dann gab es noch den Anschluss der Butzbach-Licher Eisenbahn. Hierzu mal später mehr.

Jetzt ein bisschen Postgeschichte.

Da ich diese Wochen etwas Zeit hatte habe ich auch das Sonderheft Postzüge vom VGB-Verlag durchlesen können und bin dort zufällig auf Bilder gestoßen, die an der „Vogelsbergbahn“ entstanden mit entsprechendem Begleittext dazu. Ich habe mir dann auch noch das Kursbuch und den Buchfahrplan aus Mitte der Sechziger sowie das Postkursbuch von 1959 in Ausschnitten angeschaut.

Das Bild aus Grünberg von 1966, in dem der P 1587 Gießen – Alsfeld mit dem E 3246 Fulda – Limburg kreuzt, zeigt einen mit einer BR 23 bespannten P-Zug mit zwei Postwagen, einen Post2-a/13 und Post2-a/12 an der Zugspitze die nach Fulda gingen. Übergang in Alsfeld wahrscheinlich auf den P 1591.

Warum hingen diese Postwagen da dran?

Als Verbindung von Main-Weser-Bahn und Nord-Süd-Strecke hatte die Strecke 193 als eingleisige Hauptstrecke, in der für uns wichtigen Epoche III, noch einen relativ dichten Bahnpost-Verkehr, als Verbindung zweier Magistralen waren die „großen“ Strecken 321a und 192 sehr wichtig und stark frequentiert. Die Strecken erleichterten nämlich den Austausch bzw. Übergang von Bahnpost ebenso wie die Umläufe von Bahnpostwagen, die an den beiden Endpunkten wieder in die Züge der „großen“ Strecken übergehen konnten, meist in Sg oder De. So finden wir denn sowohl zwischen Heidelberg und Heilbronn als auch zwischen Gießen und Fulda im Jahr 1960 einen regen Bahnpostverkehr mit fast allen Beförderungsarten und damit für die Modell-Zugbildung auch zahlreichen verschiedenen Bahnpostwagen.

Zu Grünberg sind mir als relevante Züge von Gießen nach Fulda der P 1557, P 1565, P 1575 und P 1587 und von Fulda nach Gießen sind es die P 1566, P 1580 und P 1582 aufgefallen. Das sind die einzigen Züge, die 3 Minuten oder mehr Aufenthalt in Grünberg haben. Alle anderen haben eine Minute oder maximal 2 Minuten Aufenthalt, was für einen Ladungsverkehr nicht ausreichend ist.

Zum Wagenaustausch der Postwagen gab es maximal zwei Züge pro Richtung, morgens und abends, der Rest muss mit Packwagen DB und Postladeschaffner gelaufen sein.

Bei den Postumläufen gab es wohl auch asymmetrische Umläufe. Soll heißen, dass es zu einer Verbindung von A nach B nicht unbedingt den Gegenzug geben musste. Bei einer Verbindung fehlt der Gegenzug.

Ich denke, es kann interessant sein, wenn man das dann mal bei einem Treffen berücksichtigt. Bedeutet aber auch, dass am Ziel-Schattenbahnhof die Postwagen aus dem Zug genommen werden müssen und andere am Abend in den Gegenzug müssen. Also mindestens vier Fahrzeuge.

Soviel zum Thema Postwagen in Zügen in Grünberg.

Die Zeit bis Ende der 1960er in diesem Bahnhof hatte doch einiges an abwechslungsreichem Zugverkehr zu bieten. Danach nahm leider langsam aber sicher die Bedeutung des Bahnhofs ab.

Sollte es noch Informationen oder Richtigstellungen geben, so bitte ich, dies mitzuteilen.

24. Mai 2020 – Modulfinish, schöne Oberflächen

Module gewinnen durch glatte Oberflächen mit semiprofessionellem Finish. Sichtbar sind in der Regel nur die Seitenwangen der Modulkästen, die Kopfbretter sind im eingebauten Zustand nicht sichtbar. Die Innenseiten der Kästen sind in der Regel auf den ersten Blick auch nicht sichtbar. Nur beim Kabelziehen während des Auf- und Abbaus oder bei der Fehlersuche taucht man schon mal unter das Modul.

Eine schöne und widerstandsfähige Oberfläche fängt beim Holz an. Ich verwende inzwischen nur noch Multiplexplatten. Frühere Versuche mit Tischlerplatten haben mich nicht überzeugt. Spanplatte ist völlig ungeeignet. Nach dem Zusammenbau sollten die Seiten glatt, ohne Spalten oder Kanten, sein. Schleifpapier und Spachtel tun hier ihre Wirkung.

Ich verwende lösungsmittelhaltigen Kunstharzlack, den ich mit Schaumstoffrollen auftrage. Ich habe auch schon Module mit der Spritzpistole lackiert. Der Aufwand ist mir aber zu hoch und das Ergebnis auch nicht wirklich besser. Ich grundiere zunächst das ganze Modul inklusive Innenseiten und Kopfprofil. Einige Hobbykollegen raten davon ab, die Kopfprofile zu lackieren, da die Module aneinander kleben könnten. Den Effekt habe ich bei meinen Modulen noch nie beobachtet. Aber natürlich müssen die Module gut durchtrocknen.

Nach der ersten Grundierung schleife ich die Oberflächen mit 150er Schmirgelpapier an, gerne auch nass. Mit einem Schwingschleifer für die großen Flächen geht das auch recht fix. Danach erfolgt ein zweiter Überzug mit Grundierung. Die Innenseiten belasse ich dann auch so. Das Weiß der Grundierung empfinde ich als angenehm, wenn man unter dem Modul arbeitet. Es ist meist auch so schon dunkel genug.

Die Seitenteile werden erneut angeschliffen, diesmal mit 240er Körnung. Dann erfolgen noch zwei Arbeitsgänge mit grauer Farbe RAL 7001.

Wenn man sauber gearbeitet hat, bekommt man eine schöne, glatte Oberfläche.