Der Streckenblock benötigt für die Funktion Kontakte, die bei der Ein- und Ausfahrt eines Zuges ausgelöst werden. Bisher kamen dazu induktive Stromsensoren auf freier Strecke zum Einsatz, die von Decodern in den Einfahrtsignalen ausgewertet werden. Damit ergibt sich eine Abhängigkeit von der einwandfreien Funktion der Einfahrtsignale und zusätzlich mehr Verkabelungsaufwand beim Aufbau. Die Sensoren müssen ja in die Stromzuführung zu einfachen Streckenmodulen eingeschleift werden. Um hier etwas unabhängiger zu werden, haben wir beschlossen, zusätzliche Kontakte an den jeweiligen Gleisenden des Bahnhofs einzubauen. Da es an allen Abgängen passenderweise schon isolierte Gleisabschnitte gab, genügt es, deren Stromversorgungsleitungen durch die Spulen von induktiven Stromsensoren zu führen.
Natürlich musste nach so einem Umbau auch noch ein Funktionstest durchgeführt werden. Dafür genügt zwar das einzelne Segment, in dem sich der Stromsensor befindet es musste aber auch die restliche Stellwerkstechnik und ein Fahrloconet mit aufgebaut werden. So ergibt sich doch schon ein recht großer Verhau, um eine einzelne Lok fahren zu lassen:-)
Die Technik soll so auf dem Treffen in Hochdorf-Assenheim zum Einsatz kommen, um zu prüfen, ob auch mit den Anderungen noch alles wie geplant funktioniert. Danach sollen die Stellpulte mit der notwendigen Technik in Kisten verbaut werden, die zum einen den Transport erleichtern aber auch die ganzen Komponenten bündeln und den Aufbau erleichtern sollen. Im Idealfall benötigt dann jedes Stellwerk nur noch einen Strom- und einen Loconetanschluss.
Nach dem erfolgreichen Einsatz beim Treffen in Petersberg kam der Wunsch auf, die Bedienung der Stellwerkstechnik noch einmal in aller Ruhe üben zu können. Auf dem Treffen mit der laufenden Uhr im Nacken war dafür keine Zeit. Da außerdem seit dem letzten Treffen noch Änderungen an der Technik vorgenommen wurden, die getestet werden mussten, bot es sich an, dafür nochmal ein kleines Treffen mit aufgebautem Bahnhof zu veranstalten. Im Keller eines Mitglieds der Grünberg-Truppe fand sich dafür tatsächlich Platz genug.
Da an allen Ästen Schattenbahnhöfe vorhanden waren, konnte voller Betrieb gemacht werden. Damit war es möglich, sich in aller Ruhe mit der Stellwerkstechnik vertraut zu machen und die Bedienhandlungen einzuüben.
Wie schon weiter oben geschrieben, sollten auch Änderungen an der Technik getestet werden. Auf den Blockplatinen kam eine neue Version der Software zum Einsatz, mit der die Probleme bei der Kommunikation auf der Blockleitung behoben sein sollten.
Zudem wurde eine neue Platine für den Felderblock bestückt und die passende Software für die Ansteuerung geschrieben. Sie verfügt nun über eine rote und weiße LED pro Feld, so dass der Zustand eines Feldes eindeutig zu erkennen ist. Ein aktives Feld kann so von einem passiven Feld unterschieden werden. Nach dem erfolgreichen Test werden nun noch die Gehäuse dafür fertiggestellt.
Grünberg benötigt für den Betrieb Einfahrsignale, für die Wattenscheider-Schächte in den Nachbarmodulen vorhanden sein müssen. Da das nicht immer der Fall ist, haben wir uns entschieden, auf dem recht langen Abschnitt in Richtung Lollar noch einen solchen Schacht einzubauen.
Insgesamt war das Treffen sehr produktiv und wir freuen uns nun, den Bahnhof hoffentlich auf dem nächsten Treffen in Hochdorf-Assenheim wieder einsetzen zu können.
Nachdem ich nun einige Wochen am Rechner 3D-Objekte konstruiert und anschließend gedruckt hatte, war mal wieder „richtiges“ Basteln nötig. Ein ruhiger Sonntagmorgen bei der ersten Tasse Kaffee ist die beste Gelegenheit, kniffelige Basteleien zu erledigen. Der gebrochene Mast eines Ausfahrsignals musste repariert werden. An der Bruchstelle wurden zunächst Farbe und Lot entfernt und die beiden Masthälften anschließend zusammengesetzt, ausgerichtet und neu verlötet. Das überschüssige Lot wurde zum Schluss mit Dreikantschaber und Glasfaserradierer entfernt. Nun muss die fehlende Farbe an der Reparaturstelle wieder aufgebracht und das Mastschild noch ergänzt werden, damit das Signal beim nächsten Treffen einsatzbereit ist.
Vor Ostern gab es noch ein kleines Basteltreffen, um weitere Details in Grünberg voran zu bringen.
So wurden unter anderem die Einfahrsignale mit den Signaldecodern versehen. Der überlange Einsatz vor notwendig, um noch eine zusätzliche RJ45-Buchse unterzubringen. Diese dient dem Anschluss eines Stromsensors, wie er auch bei der Bahnübergangssteuerung zum Einsatz kommt. Der Sensor wird für den Streckenblock benötigt. Er wird direkt durch den Servodecoder im Signalschacht ausgewertet und der Zustand als Loconet-Paket verschickt. Das ermöglicht es uns, im Prinzip jedes Signal als Schaltkontakt zu verwenden und reduziert den Verkabelungsaufwand, da nur eine Leitung vom Signal zum Bahnhof gezogen werden muss.
Im Bahnhof Grünberg gibt es doch schon eine ansehnliche Sammlung von Signalen, die nun elektrisch fertig sind und nur noch eine mechanische Überarbeitung benötigen, damit die Signalflügel sauber stellen.
Parallel zu den Arbeiten an den Signalen ging es mit dem Gleisbau weiter. Die DKWs bestehen aus Gleisprofilen, die auf Pertinax-Schwellen gelötet wurden. Nachdem die Weichen nun eingebaut sind und einwandfrei funktionieren, können die Gleisnägel angebracht werden. Es handelt sich dabei um abgeschnittene Tackerklammern, wie es hier beschrieben wurde. Für jeden Nagel wird dabei ein Loch gebohrt und der Nagel mit einer Zange eingedrückt. Eine sehr meditative Arbeit…
Für die Arrangementplanung ist es wichtig, die genauen Abmessungen der einzelnen Segmentkästen zu kennen. Es gibt zwar die Konstruktionszeichnungen für die Kästen, aber die Erfahrung zeigt, dass der gebaute Kasten immer von den geplanten Maßen abweicht. Deswegen werden alle Kästen nach dem Bau noch einmal vermessen. Mit den vier Seitenlängen und den beiden Diagonalen kann dann eine exakte Zeichnung des Kastens für die Planung angelegt werden.
Wie schon auf dem letzten Bild zu erkennen ist, haben wir auch schon etwas Farbe ins Spiel gebracht und provisorisch die Oberflächen auf die Modulkästen gemalt. Das gibt einen ersten Eindruck, wie es denn später mal aussehen könnte und ermöglicht Anpassungen in einem frühen Stadium, wo Änderungen noch einfach sind. Außerdem macht es auch für den Betrachter einen großen Unterschied, ob er nur auf weiße Oberflächen oder auf die Andeutung einer Landschaft schauen kann.
Die zwei Tage Basteln in kleiner, feiner Runde haben uns wieder einen Schritt weiter zu einem funktionsfähigen Bahnhof gebracht. Weitere Abschnitte sind schon in Arbeit, so dass wir beim ersten geplanten Einsatz in Petersberg hoffentlich noch etwas mehr zeigen können.
Am letzten Wochenende haben wir uns wieder in kleiner Runde in der Rhön getroffen, um weiter an unserem Bahnhof zu bauen. Diesmal stand das Treffen ganz im Zeichen der Signale.
Beim Transport haben die Signale etwas gelitten. Beim linken Signal war die Lötstelle des Mastes wohl kalt und löste sich durch die Erschütterungen des Transports. Auch sind die Signalscheiben der Laternen nicht einheitlich angebracht, bei manchen Signalen ist Grün oben, bei anderen Rot. Da müssen wir noch mal ran.
Soweit möglich wurden dann die Signale in die entsprechenden Schächte gesetzt und die Endlagen der Servos in die Decoder einprogrammiert. So können nun schonmal die Ausfahrten signalisiert werden. Die Einfahrtsignale konnten leider nicht getestet werden, da wir die notwendige Dokumentation des Signaldecoders erst nach dem Wochenende erhalten hatten.
Ein weiterer wichtiger Punkt bei dem Treffen war der Test der Stromversorgung der Decoder. Beim ersten Aufbau des Bahnhofs in Hochdorf-Assenheim kam es immer wieder zu zufälligem Umlaufen von Weichen, ohne dass es dazu einen Schaltbefehl gegeben hätte. Unsere Vermutung war, dass die Spannungsversorgung der Decoder nichts stabil genug war, so dass Spannungsschwankungen zu Störungen führten. Aus diesem Grund speisen wir inzwischen die Segmente mit 12V und haben vor jeden Decoder einen Spannungsregler gesetzt, der die 12V auf die vom Decoder benötigten 5V heruntersetzt. Diese Maßnahme hat sich bewährt, wir konnten während des ganzen Basteltreffens keine Fehlschaltung mehr beobachten.
Da nun ein Großteil der Signale und alle Felderblock-Bedienteile an einem Ort versammelt waren, konnte auch die korrekte Funktion des Streckenblocks an allen Streckenabgängen getestet werden. Mangels Platz um drei weitere Bahnhöfe aufzubauen, wurden für die Gegenstellen normale Blockkisten mit Bahnhofssimulatoren eingesetzt.
Die Bedienung erfordert ein kleines bisschen Umdenken im Vergleich zu den „normalen“ Blockkisten. Nach einigen Ein- und Ausfahrten geht das ganze dann aber immer flüssiger. Soweit wir das von den Tests mit simulierten Bahnhöfen sagen können, funktioniert der Streckenblock in Grünberg auf allen Streckenästen.
Während des Basteltreffens bekamen wir auch noch Besuch von einem der Erbauer des Bahnhofs Walburg. Er zeigte uns das Segment mit dem wunderschön gestalteten Bahnübergang in der Einfahrt zum Bahnhof. Die Schranken dort werden von Servos bewegt, die von der Steuerung von RST angesteuert werden. Passend zum Öffnen und Schließen der Schranken erzeugt die Steuerung auch die Glockenschläge.
Einen Bahnübergang gibt es in unserem Bahnhof Grünberg auch, hierzu haben die Arbeiten aber noch nicht angefangen.
Als Ergebnis des Basteltreffens sind wir sehr zuversichtlich, dass die Stellwerkstechnik soweit funktionsfähig ist. Noch etwas Nacharbeiten ist bei den Signalen angesagt, damit diese sauber die Positionen der Signalflügel einnehmen. Insgesamt ist der Bahnhof aber wieder einen Schritt weiter zur Einsatzbereitschaft beim Treffen in Petersberg im Sommer gekommen.