13. August 2023 – Stellpult-Optimierung

Unsere integrierten Stellpulte haben sich im Betrieb bewährt, so dass wir nun daran gehen können, einzelne Details zu optimieren.

Oberflächenbehandlung

Bisher waren die Oberflächen der Stelltische noch das rohe, unbehandelte Holz. Dieses ist jedoch anfällig gegen Feuchtigkeit und Schmutz, wie zum Beispiel abgestellte Flaschen und Kaffeetassen. Deswegen muss die Oberfläche geschützt werden. Erste Gedanken gingen dahin, die Stelltische wie auch die Modulseitenkanten mit grauem Lack zu behandeln. Wir haben uns dann aber am Schluss doch dafür entschieden, das ursprüngliche Holz zu zeigen, auch weil die Stelltische ja nicht optisch mit den Segmenten verschmelzen sollten.

Für den Schutz haben wir uns nicht für Klarlack, sondern für das Einlassen mit Öl entschieden. Dieses kommt ohne Lösungsmittel aus, feuert die Maserung des Holzes etwas an und kann zudem sehr leicht ausgebessert werden, als das mal notwendig wird.

Auf dem Bild ist der frisch mit Öl eingelassene Tisch zu sehen. Nun muss das Öl noch einige Tage abtrocknen und aushärten.

Geöltes Stellpult

Blindstecker für die Schlüsselschnittstelle

Die in unserem Bahnhof verwendeten LN2Block-Platinen haben eine 5polige DIN-Buchse zum Anschluss einer elektrischen Schlüsselsperre und binden diese in die Abhängigkeit des Blocks ein. Damit kann die Bedienung einer Anschlussstelle auf der Strecke gesichert werden. Wenn keine Erlaubnis für die Strecke vorliegt, kann der Schlüssel für die Bedienung der Anschlussstelle nicht entnommen werden und umgekehrt kann die Erlaubnis nur abgegeben werden, wenn der Schlüssel in der Sperre eingeschlossen ist.

Wenn keine Sperre an die Blockplatine angeschlossen ist, bedeutet das in der Konsequenz allerdings, dass die Erlaubnis nicht abgegeben werden kann. Damit wäre ein Betrieb ohne Schlüsselsperre nicht möglich. Nun gibt es zwei generelle Möglichkeiten, den Betrieb ohne Sperre zu ermöglichen. Zum einen kann die Unterstützung der Schlüsselsperre per LNCV-Programmierung direkt im LN2Block an- oder abgeschaltet werden. Die zweite Möglichkeit ist der Einsatz eines Blindsteckers, der der Steuerung einen ständig vorhandenen Schlüssel vorgaukelt.

Da der Blindstecker über den Stelltisch vorsteht, muss er zum Transport abgenommen werden. Damit er beim Abbau nicht verloren geht, wurde er mit einer Schnur gesichert, die mit dem Stelltisch verbunden ist. Zum sicheren Verstauen während des Transports kommt eine gedruckte Halterung zum Einsatz, in die der Stecker einfach eingeschoben wird.

Halterung für den Blindstecker

Statusdisplay für den Block

Im Idealfall funktioniert der Streckenblock ohne Probleme und die Bedienelemente und Anzeigen des Felderblocks sind ausreichend für den Betrieb. Im Falle von Störungen ist es aber sehr hilfreich, mehr Informationen zum aktuellen Zustand des Blocks zu bekommen, um die Fehlerursache eingrenzen zu können. Das LN2Block unterstützt dafür ein kleines OLED-Display, dass über den I2C-Bus angeschlossen werden kann. Hierauf werden dann viele hilfreichen Informationen, unter anderem zum Zustand der drei Felder, der Konfiguration und der empfangenen LN-Botschaften angezeigt. Da unsere Platinen unter dem Stelltisch montiert sind, sind sie im Betrieb nicht direkt sichtbar, was nicht weiter schlimm ist, da sie auch für den Betrieb nicht notwendig sind. Um aber bei Bedarf ein Display für den Benutzer sichtbar anschließen zu können, wurde das Display mit einer längeren Leitung und einem kleinen Gehäuse versehen, so dass das Display bei Bedarf auf dem Tisch platziert werden kann.

Statusdisplay für den Block

11. Dezember 2022 – Basteltreffen

An diesem Wochenende haben wir uns wieder zu einem gemeinsamen Basteltreffen versammelt, um an unserem Bahnhof weiterzuarbeiten. Es gibt ja noch genügend offene Baustellen.

So wurde zum Beispiel das Gleis hinter der Drehscheibe verlängert, so dass dort eine Lok abgestellt und gleichzeitig eine andere Lok gedreht werden kann. Das sollte etwas mehr Flexibilität bei der Betriebsgestaltung geben. Für die Gleisverlängerung musste erst eine passende Trasse angelegt werden, da ja nach der ursprünglichen Planung nach der Drehscheibe Schluss sein sollte. Nachdem die Trasse eingeklebt und die Höhe an das vorhandene Trassenbrett angeglichen wurde, konnte das Gleis verlegt werden.

Ergänzung eines Abstellgleises

Nachdem das erledigt war, haben wir damit angefangen, die noch offenen Stellen in den Kästen mit Hartschaum zu verschließen. Als Nächstes kann dann an diesen Stellen die Geländekontur herausgearbeitet werden.

Schließen der Geländekontur mit Hartschaum

Bei den Weichen hatten wir bisher das Problem, dass die Laternenachsen nicht vollständig um 90 Grad gedreht haben. Der Widerstand für die Servos wurde schon vor Erreichen der Endlage des Antriebs so groß, dass sie nur noch geknurrt haben. Als Lösung dieses Problems haben wir die Weichenantriebe mit Distanzhülsen tiefergelegt. So wird der Stelldraht länger und damit auch weicher. Der Antriebsschieber kann so weiter verschoben werden, bis die Rückstellkraft der Weichenzungen zu stark wird. Nun lassen sich alle Laternen um 90 Grad drehen.

Um die Laternendrehung anzuzeigen haben wir ein weiteres Bauteil aus dem 3D-Drucker missbraucht. Wir haben uns die für die Weichenlaternen benötigten Stellböcke mit den angesetzten Antrieben nämlich als 3D-Modell erstellt und gedruckt. Damit können einfach alle benötigten Kombinationen von Stellbock, Antrieb und Kanal hergestellt werden. Da die Bohrungen in der aktuellen Version noch etwas zu knapp waren, klemmten die Antriebe auf der Stellachse und ließen sich so als Einstellhilfe für die Laternendrehung verwenden 🙂

Weichenantrieb mit Stellbock

Als nächsten Schritt werden wir die Position der Drahtzugleitungen festlegen und dementsprechend die Kanäle dafür platzieren. Dann können auch schon die ersten Schotterarbeiten beginnen. Dafür haben wir uns auch schon mal eine erste Auswahl an Schotter angeschaut. Da die Hauptgleise angenommenerweise vor Kurzem erneuert wurden, soll der Schotter hier noch sauberer aussehen. Auf den Nebengleisen ist der Schotter älter und damit verschmutzter.

Verschiedene Schottersorten

Für den Streckenblock sind Sensoren an den Ein- und Ausfahrten des Bahnhofs notwendig. Dafür kommen bisher induktive Stromsensoren zum Einsatz. Wir haben jedoch erlebt, dass diese zumindest an einem Bahnhofskopf nicht einwandfrei funktionieren und teilweise nicht auslösen. Wir haben deswegen an diesem Bahnhofskopf noch zusätzlich einen optischen Sensor eingebaut, den wir von FREMO-Freunden erhalten haben. Dieser läuft aktuell noch parallel zum Stromfühler. Langfristig könnte er mit einer kleinen Zusatzlogik sogar den Stromfühler ganz ersetzen, da damit eine etwas bessere Freimeldung möglich sein könnte. Das muss sich aber erstmal im Betrieb zeigen.

Für die beiden Stellwerke haben wir erste Stellproben durchgeführt, die in eigene Stelltische für jedes Stellwerk münden sollen. Auch gab es erste Prototypen der Spiegelfelder des Streckenblocks für den Fahrdienstleiter zu sehen. Diese sind notwendig, damit der Fahrdienstleiter an seinem Arbeitsplatz auch die Informationen über die Belegung der Strecken hat.

Insgesamt war es wieder mal ein schönes und produktives Basteltreffen, bei dem unser Bahnhof wieder ein paar Schritte weiter gediehen ist.

18. September 2022 – Neue Version der Felderblockplatine

Nach dem erfolgreichen Test beim letzten Treffen stehen nun drei einheitliche Felderblockplatinen zur Verfügung. Somit können Aussehen und Bedienung des Stellwerks nun einheitlich gestaltet werden.

Felderblock mit roten und weißen LEDs

Jedes Feld verfügt über eine weiße und eine rote LED. Damit lässt sich ein genutztes Feld einwandfrei von einem passiven Feld unterscheiden.

Da für die Hebel Mikroschalter zum Einsatz kommen, ist der Betätigungsweg sehr kurz. Um diesen zu verlängern, wurden versuchsweise Federn eingebaut. Allerdings sind die aktuell verwendeten Federn noch zu kurz, um eine fühlbare Wirkung zu erreichen. Hier müssen noch neue, längere Federn besorgt werden.

Die Beschriftung der Schilder wurde mit wiederablösbarem Kautschukkleber angebracht. Somit sollte es möglich sein, für jedes Treffen individuell passende Schilder bereit zu stellen.

Als nächster Schritt steht nun die Integration in ein Holzgehäuse an, das dann auch die bisher noch fehlenden Melder trägt.

10. April 2022 – Blechkanäle & Co – Forts.

Wie im vorigen Beitrag geschrieben, wurden nun die ersten Prototypen der Blechkanäle und Weichen-Antriebskästen auf dem neuen 3D-Drucker gedruckt.

Probedrucke

Das Ergebnis ist noch nicht zu 100 Prozent zufriedenstellend, weil man hier und da die einzelnen Schichten des Drucks erkennen kann, besonders nach der farblichen Behandlung und dem Auftragen eines ‚Washes‘. Aber die Riffelblechstruktur des Antriebskastens unten im Bild, der nur 13 x 10 mm misst, ist schon beeindruckend. Der nächste Versuch läuft schon…