30. Mai 2020 – Ein bisschen Postgeschichte

Je mehr man sich mit der Historie um diesen Bahnhof beschäftigt, in den Weiten des Internets sucht, die einschlägige Fachliteratur zu Rate zieht, desto interessanter und abwechslungsreicher wird die Situation auf und um den Bahnhof, das ich so nicht erwartet hätte.

Die Querspange Gießen-Fulda (Vogelsbergbahn) war als eingleisige Hauptbahn konzessioniert und gebaut worden; auch wenn sie die erhofften Verkehre nicht auf sich zog, waren in den 50ern und 60ern viele interessante Fahrzeuge unterwegs, was im Modellbahnbereich ja von wichtiger Bedeutung ist.

Die Anbindung von Lollar war nach bisherigen Recherchen auf Personenzüge reduziert, die prinzipiell die Verbindung Gießen-Lollar-Grünberg und zurück fuhren. Aufgrund mangelnder Unterlagen wurde bisher noch kein durchgehender Zugverkehr Gießen-Grünberg Richtung Lollar gefunden. Grünberg war hier also ein Endbahnhof. Das Einzige, was ich mir hier vorstellen könnte, wäre Umleiter- und/oder Sonderzugverkehr.

Dann gab es noch den Anschluss der Butzbach-Licher Eisenbahn. Hierzu mal später mehr.

Jetzt ein bisschen Postgeschichte.

Da ich diese Wochen etwas Zeit hatte habe ich auch das Sonderheft Postzüge vom VGB-Verlag durchlesen können und bin dort zufällig auf Bilder gestoßen, die an der „Vogelsbergbahn“ entstanden mit entsprechendem Begleittext dazu. Ich habe mir dann auch noch das Kursbuch und den Buchfahrplan aus Mitte der Sechziger sowie das Postkursbuch von 1959 in Ausschnitten angeschaut.

Das Bild aus Grünberg von 1966, in dem der P 1587 Gießen – Alsfeld mit dem E 3246 Fulda – Limburg kreuzt, zeigt einen mit einer BR 23 bespannten P-Zug mit zwei Postwagen, einen Post2-a/13 und Post2-a/12 an der Zugspitze die nach Fulda gingen. Übergang in Alsfeld wahrscheinlich auf den P 1591.

Warum hingen diese Postwagen da dran?

Als Verbindung von Main-Weser-Bahn und Nord-Süd-Strecke hatte die Strecke 193 als eingleisige Hauptstrecke, in der für uns wichtigen Epoche III, noch einen relativ dichten Bahnpost-Verkehr, als Verbindung zweier Magistralen waren die „großen“ Strecken 321a und 192 sehr wichtig und stark frequentiert. Die Strecken erleichterten nämlich den Austausch bzw. Übergang von Bahnpost ebenso wie die Umläufe von Bahnpostwagen, die an den beiden Endpunkten wieder in die Züge der „großen“ Strecken übergehen konnten, meist in Sg oder De. So finden wir denn sowohl zwischen Heidelberg und Heilbronn als auch zwischen Gießen und Fulda im Jahr 1960 einen regen Bahnpostverkehr mit fast allen Beförderungsarten und damit für die Modell-Zugbildung auch zahlreichen verschiedenen Bahnpostwagen.

Zu Grünberg sind mir als relevante Züge von Gießen nach Fulda der P 1557, P 1565, P 1575 und P 1587 und von Fulda nach Gießen sind es die P 1566, P 1580 und P 1582 aufgefallen. Das sind die einzigen Züge, die 3 Minuten oder mehr Aufenthalt in Grünberg haben. Alle anderen haben eine Minute oder maximal 2 Minuten Aufenthalt, was für einen Ladungsverkehr nicht ausreichend ist.

Zum Wagenaustausch der Postwagen gab es maximal zwei Züge pro Richtung, morgens und abends, der Rest muss mit Packwagen DB und Postladeschaffner gelaufen sein.

Bei den Postumläufen gab es wohl auch asymmetrische Umläufe. Soll heißen, dass es zu einer Verbindung von A nach B nicht unbedingt den Gegenzug geben musste. Bei einer Verbindung fehlt der Gegenzug.

Ich denke, es kann interessant sein, wenn man das dann mal bei einem Treffen berücksichtigt. Bedeutet aber auch, dass am Ziel-Schattenbahnhof die Postwagen aus dem Zug genommen werden müssen und andere am Abend in den Gegenzug müssen. Also mindestens vier Fahrzeuge.

Soviel zum Thema Postwagen in Zügen in Grünberg.

Die Zeit bis Ende der 1960er in diesem Bahnhof hatte doch einiges an abwechslungsreichem Zugverkehr zu bieten. Danach nahm leider langsam aber sicher die Bedeutung des Bahnhofs ab.

Sollte es noch Informationen oder Richtigstellungen geben, so bitte ich, dies mitzuteilen.

24. Mai 2020 – Modulfinish, schöne Oberflächen

Module gewinnen durch glatte Oberflächen mit semiprofessionellem Finish. Sichtbar sind in der Regel nur die Seitenwangen der Modulkästen, die Kopfbretter sind im eingebauten Zustand nicht sichtbar. Die Innenseiten der Kästen sind in der Regel auf den ersten Blick auch nicht sichtbar. Nur beim Kabelziehen während des Auf- und Abbaus oder bei der Fehlersuche taucht man schon mal unter das Modul.

Eine schöne und widerstandsfähige Oberfläche fängt beim Holz an. Ich verwende inzwischen nur noch Multiplexplatten. Frühere Versuche mit Tischlerplatten haben mich nicht überzeugt. Spanplatte ist völlig ungeeignet. Nach dem Zusammenbau sollten die Seiten glatt, ohne Spalten oder Kanten, sein. Schleifpapier und Spachtel tun hier ihre Wirkung.

Ich verwende lösungsmittelhaltigen Kunstharzlack, den ich mit Schaumstoffrollen auftrage. Ich habe auch schon Module mit der Spritzpistole lackiert. Der Aufwand ist mir aber zu hoch und das Ergebnis auch nicht wirklich besser. Ich grundiere zunächst das ganze Modul inklusive Innenseiten und Kopfprofil. Einige Hobbykollegen raten davon ab, die Kopfprofile zu lackieren, da die Module aneinander kleben könnten. Den Effekt habe ich bei meinen Modulen noch nie beobachtet. Aber natürlich müssen die Module gut durchtrocknen.

Nach der ersten Grundierung schleife ich die Oberflächen mit 150er Schmirgelpapier an, gerne auch nass. Mit einem Schwingschleifer für die großen Flächen geht das auch recht fix. Danach erfolgt ein zweiter Überzug mit Grundierung. Die Innenseiten belasse ich dann auch so. Das Weiß der Grundierung empfinde ich als angenehm, wenn man unter dem Modul arbeitet. Es ist meist auch so schon dunkel genug.

Die Seitenteile werden erneut angeschliffen, diesmal mit 240er Körnung. Dann erfolgen noch zwei Arbeitsgänge mit grauer Farbe RAL 7001.

Wenn man sauber gearbeitet hat, bekommt man eine schöne, glatte Oberfläche.

23. Mai 2020 – Montage der Modulbeinhalter

Die Innenseiten sind zweimal grundiert und verschliffen. Jetzt können die Beinhalter montiert werden. Die Stellen, an denen die Halter montiert werden sollen, hatte ich vorher abgeklebt, weil ich die Halter verleimen und verschrauben möchte.

Da soll er hinkommen.
4,5 mm Schrauben sollte man vorbohren, sonst kann das Holz reißen.

Da ich 6 x 4 = 24 Halter mit je 4 Löchern, also 96 Löcher bohren muss, habe ich mir eine Bohrschablone angefertigt.
Löcher schön ansenken, damit die Schraubenköpfe später verspachtelt werden können.
Etwas Holzleim an die Unterseite.
Das hält! Garantiert.

21. Mai 2020 – Vatertag = Basteltag

Das Modul #7 ist für die Kurve des Abzweigs nach Lollar vorgesehen. Leider
ist mir beim Zeichnen ein Fehler unterlaufen. Der Kreisbogen der 3000 mm Kurve schließt nicht rechtwinkelig mit dem Kopfprofil ab. Beim Zusammenbau ist es mir erst aufgefallen.

In der Videokonferenz vom 17.5. habe wir dann beschlossen, das Modul zu
kürzen. Ich habe das CAD-Programm angeworfen und das Modul neu gezeichnet. Daraus die neuen Maße abgegriffen und das Modul korrigiert. Jetzt ist alles winklig und passt. Das hätte man auch gleich einfacher haben können.

Mai – Modulfußhalter

Es gibt gefühlt beinahe ebenso viele Modulfußkonstruktionen wie FREMO-Mitglieder. Teilweise sind die Konstruktionen aber ein Ärgernis.

Hier eine Liste der Sünden:

  • Die Modulfüße sind nicht höhenverstellbar. Auch wenn im heimischen Hobbykeller die Module exakt auf 1300 mm SOK ausgerichtet sind, kann es in Hallen mit unebenem Boden schon mal vorkommen, dass man 1 oder 2 cm ausgleichen muss. Das geht dann ohne Säge eigentlich nicht. Meist werden die Nachbarmodule dann zeitintensiv nach oben über die 1300 mm SOK hinaus korrigiert. Falls die Höhe zu niedrig ist werden Bierdeckel oder Ähnliches untergelegt.
  • Aufwendige Montage. Der Fuß wird mit zwei Schrauben, die möglichst schwer zugänglich sind, festgeschraubt. Das kostet unnötig Zeit bei Auf- und Abbau.
  • Füße passen genau an eine Stelle zum Modul und sind nicht austauschbar. Zusätzlich ist die Zuordnung nur versteckt oder gar nicht beschriftet. Der Aufbau wird zu einem fröhlichen Rätselraten.
  • Konstruktionen die keine ausreichende Standfestigkeit bieten. Module werden an sich nur von den Nachbar-Modulen gehalten und würden alleine wackeln oder gar umkippen.
  • Modulfüße sind mit den Modulenden verschraubt. Beim Andocken an das nächste Modul müssen Schrauben gelöst werden. Während des Andockens ist das Modul dann nicht mehr mit den Füßen verbunden, die deshalb auch gerne mal umkippen.
  • Modulfüße sind gar nicht mit dem Modul verbunden, sondern das Modul liegt, durch die Schwerkraft gehalten, auf den Modulfüßen. Es ist immer wieder eine Überraschung, wenn man das Modul zum Verrücken anfasst und die Füße herausfallen. Man muss dann an den Füßen anfassen.
  • Oft ist auch ein geringes Transport- und Lagervolumen von Vorteil. Die von manchen gern genutzten IKEA-Regale oder ähnliche Konstruktionen schneiden da eher ungünstig ab.

Bewährt haben sich aus meiner Sicht 25 x 25 mm Alufüße in einer Klemmhalterung. Kompakt zu transportieren, schnell und einfach zu montieren.

Zu Kaufen gibt es die Klemmhalterungen zum Beispiel bei RBS:

Da wir recht viele Halter brauchen und gerne basteln, haben wir uns bei diesem Projekt für den Selbstbau entschieden und einige Meterstücke Buchenleisten von 26 x 20mm und 23 x 20 mm gekauft. Als Basis und Klemmbrett werden noch 9 mm Multiplex zugeschnitten.

Bis auf das Klemmbrett wird alles miteinander verleimt. Ein Alurohr mit zwischengelegtem 0,5 mm Kunststoffstreifen sorgt für den richtigen Abstand beim Verleimen. Das Klemmbrett wird nur aufgeschraubt.

Die Meterstücke werden dann auf der Kappsäge in handliche 80 mm-Stücke abgesägt. Dann wird zuletzt noch ein Loch gebohrt, eine M8-Schlosschraube eingearbeitet und eine Flügelmutter mit Unterlegscheibe ergänzt. Fertig!