7./8. September 2024 – Basteltreffen

Nach längerer Pause konnten wir uns an diesem Wochenende endlich mal wieder zum gemeinsames Basteln treffen. Dabei wurden so einige Baustellen angegangen. Ein besonderer Schwerpunkt lag dabei auf dem Bahnhofskopf Richtung Gießen.

Kopframpe

Nachdem bei den letzten Basteltreffen der Kern der Rampe erstellt wurde und inzwischen auch die Stützmauern angefertigt wurden, konnten nun alle Einzelteile zusammen gebracht werden. Als erstes wurde die Kante der Ladestraße gesetzt.

Details der Kante der Kopframpe

Da es sich ja hier um eine Kopframpe handelt, gibt es auch dafür eine erhöhte Kante mit Befahrmöglichkeit.

Kopfstück der Rampe

Als nächstes wurde der Belag der Rampe angebracht. Es handelt sich hier um Matten mit Kopfsteinpflaster. Die Fugen zwischen den Matten wurden noch verfugt und dann natürlich alles noch farblich behandelt.

Pflaster auf der Kopframpe
Kopframpe und Einbetten der Kabelkanäle

Bahnübergang

Für den Bahnübergang wurde die exakte Position der Schranken festgelegt. Damit konnten nun auch die Löcher für die Aufnahme der Lager der Schrankenbäume in die Grundplatte eingebracht werden. Bei der Gelegenheit wurde auch die Straße noch einmal überarbeitet. Wir haben inzwischen ein Vorbildfoto erhalten, in dem ein Ausschnitt des Bahnübergangs zu sehen ist. Dort ist zu erkennen, dass die Straße selbst mit Kopfsteinpflaster versehen war, der Bereich direkt an den Schienen aber geteert wurde. Diese Situation wollen wir natürlich auch so umsetzen. Da das Kopfsteinpflaster stärker aufträgt als die Teerdecke, musste dazu der Unterbau der Straße noch einmal neu erstellt werden.

Überarbeiteter Unterbau der Straße am Bahnübergang

Auf dem folgenden Bild ist ein Überblick über den Bahnhofskopf im aktuellen Zustand zu sehen.

Überblick über den Bahnhofskopf

Schotterarbeiten

Obwohl wir inzwischen die meisten Gleise geschottert haben, sind noch an einigen Stellen Nacharbeiten notwendig. So hatten wir bisher die DKW noch nicht eingeschottert. Das haben wir bei diesem Basteltreffen gemacht. Dazu wurde zuerst der Bereich neben den Gleisen mit einer Schicht Split versehen. Er wurde in ein Bett von stark verdünntem Weißleim eingestreut.

Split an der DKW

Wenn diese erste Schicht angetrocknet ist, kann mit dem Aufbringen des Schotters begonnen werden. Dabei ist besonders darauf zu achten, dass kein Schotterstein in die Rillen der Weichenzungen und Herzstücke gerät. Um ein Ankleben der Zungen durch den Weißleim zu vermeiden, haben wir vor dem Schottern etwas Öl auf die Gleitplatten gegeben. Wenn die Zungen dadurch leichter zu bewegen sind, ist das ein netter Nebeneffekt.

DKW und Weiche mit verteiltem Schotter

Im Anschluss werden die Gleise großzügig mit entspanntem Wasser eingenäßt und dann der stark verdünnte Weißleim mit einer Spritze mit Kanüle in die Schwellenfächer einbracht. Danach muss das ganze eine Nacht durchtrocknen.

In Bahnhöfen sind die Flächen zwischen den Gleisen üblicherweise auf ein ähnliches Niveau wie die Schwellenoberkanten verfüllt. Um dafür nicht unnötig Split einbringen zu müssen, haben wir Matten aus 1-2mm Kork in die Gleiszwischenräume geklebt. Rund um die schon vorher eingebauten Wattenscheid-Schächte wurden diese Mappen nur grob angepasst. Damit bleiben Lücken zwischen der Oberfläche und dem Einsatz, die es zu schließen galt.

Wattenscheider-Schacht mit unschönen Kanten

In einem ersten Schritt wurde dazu aus Polystyrol-Streifen ein stabiler Rahmen in passender Höhe rund um den Schacht gesetzt. An besonders engen Stellen wie im folgenden Bild waren nur zwei Streifen notwendig, da die anderen Seiten durch die Gleise selbst begrenzt sind.

Profile zum Schutz der Kanten

Nachdem der Kleber für die Streifen ausgehärtet war, wurden die restlichen Lücken verspachtelt, mit Farbe grundiert und zum Abschluss geschottert. Wenn dann noch die Signaleinsätze passend behandelt werden, sollten die Öffnungen im eingebauten Zustand kaum noch zu erkennen sein.

Fertig gearbeiteter Rand des Schachts

Grenzzeichen

Ein für den Betrieb wichtiges aber leicht zu übersehendes Bauteil im Gleisbereich sind die Grenzzeichen. Nachdem wir mit dem Schottern der Weichen soweit fertig sind, konnten nun auch die Grenzzeichen platziert werden.

Grenzzeichen

Wasserkran

Das Stellwerk Gf enthält in seinem Turm einen Wassertank zur Versorgung der im Bahnhof haltenden Dampflokomotiven. Damit deren Tender mit dem Wasser befüllt werden konnten, gab es in Grünberg in der Nähe des Stellwerks auch einen Wasserkran. Diesen haben wir probeweise aufgestellt, um zu testen, ob er an der geplanten Position lichtraumprofilfrei stehen kann. Es wird schon recht eng. Eventuell wandert der Kran deswegen noch etwas weiter von der Weichenspitze weg, bevor er endgültig eingebaut wird.

Provisorisch aufgestellter Wasserkran

H-Tafeln

Ein für den Zugverkehr wichtiges Signal stellt die H-Tafel dar. Diese zeigt dem Zugführer die Stelle an, an der der Zug spätestens zum Halten kommen muss. Bisher hatten wir noch keine solchen Tafeln eingebaut. In Original waren in Grünberg diese H-Tafeln beleuchtet ausgeführt und nicht nur als einfache Blechtafeln. Diese haben wir im 3D-Druck nachgebaut und beim aktuellen Basteltreffen verbaut. Damit muss nun zumindest an dieser Stelle das Zugpersonal nicht mehr raten, wo es den Zug zum Stehen bringen soll.

Fest eingebaute H-Tafeln

Kilometrierung

Im Zusammenhang mit dem Einbau der H-Tafeln und der Bestimmung der Nutzlängen der Gleise habe wir noch einmal überprüft, ob der Modellbahnhof auch wirklich mit den Abmessungen des Vorbilds übereinstimmt. Dafür haben wir uns die Kilometrierung aus dem Plan auf die Modulkästen übertragen. Die Übereinstimmung von Vorbild und Modell passt.

„Kilometrierung“

Kleinere Baustellen

Neben den größeren Arbeiten gab es auch noch viel Detailarbeit zu erledigen. So wurde zum Beispiel im Bereich der Steuerlogik für das Stellwerk die Ausgabe der Lichtschranken an den Ein- und Ausfahrten invertiert. Sie sollten nun zu der Logik passen, die die LN2Block-Platinen erwarten.

Parallel zu den übrigen Arbeiten wurden auch noch Testfahrten mit Fahrzeugen durchgeführt, die sich bei den letzten Treffen auffällig verhalten haben. So neigten einige Umbau-Dreiachser zu Entgleisungen. Hier scheint ein Problem mit den Maßen der Radsätze vorzuliegen.

Aktuell verwenden wir Binderücken aus Kunststoff, um die Kabel unter den Segmenten zu bündeln. Es hat sich jedoch gezeigt, dass der verwendete Kunststoff recht empfindlich ist und die einzelnen Laschen beim Ein- und Ausfädeln von Kabeln recht schnell abbrechen. Wir überlegen deswegen, bei der nächsten größeren Änderung an der Verkabelung (ja, da kommt noch was 🙂 ) auf Kabelbinder in verschraubte Sockel umzusteigen. So oft werden wir die Verkabelung in Zukunft ja hoffentlich nicht anfassen, dass die festen Kabelbinder ein Problem werden.

Unabhängig von Grünberg wurde auch noch an einem Uhrtaktgeber gearbeitet, der bisher noch nicht bei Treffen eingesetzt wurde, da er keine erkennbare Funktion zeigte. Nach einem erneuten Aufspielen der aktuellen Software ist dieser nun auch funktionsfähig und steht für Treffen zur Verfügung.

Uhrtaktgenerator

Fazit

Es hat unheimlich Spass gemacht, sich mal wieder mit der Truppe zum Basteln zu treffen. Auch das spätsommerliche Wetter hat zur sehr angenehmen Atmosphäre beigetragen, so dass wir sehr produktiv waren. So machen Basteltreffen richtig Spass! Der Termin für das nächste Treffen ist schon geplant…

13. April 2024 – Basteltreffen

Nach einer längeren Ruhepause haben wir uns an diesem Wochenende wieder getroffen, um an unserem Bahnhof weiter zu bauen. Dabei waren wir an mehreren Baustellen gleichzeitig aktiv.

Drehscheibe provisorisch eingesetzt

So ist zum Beispiel die Grube der Drehscheibe inzwischen soweit fertiggestellt, dass sie endgültig eingebaut werden konnte. Dazu musste die Höhe der Grube so an die Höhe der Anschlussgleise angepasst werden, dass die Bühne exakt im Wasser liegt.

Drehscheibengrube verspachtelt

Im Anschluss wurde der Rand der Grube verspachtelt, um sie an das umliegende Gelände anzugleichen.

Auch das Schottern der Gleise ging voran. So sind nun fast alle Gleise geschottert. Die Weichen wurden vorerst ausgelassen und bei einem der nächsten Basteltreffen mit Schotter versehen.

Werkzeuge zum Schottern
Geschotterte Ausfahrt zur Nebenstrecke

In bekannter Manier wurde dazu zuerst der Schotter aufgebracht und mit einem Pinsel gleichmäßig verteilt. Danach wurde der Schotter mit entspanntem Wasser eingesprüht und anschließend mit verdünntem Weißleim getränkt. Diese drei Schritte kann man im folgenden Bild gut sehen.

Drei Stufen des Schotterns

Für den Schotter haben wir drei verschiedenen Farbtöne gewählt. Sehr hellen Schotter für die frisch erneuerten Hauptgleise. Etwas dunkleren Schotter für die Nebengleise und stark getönten Schotter für die selten genutzten Gleise. Die Unterschiede sind im folgenden Bild gut zu sehen. Wenn es fertig geschottert ist, werden wir die Farbtöne noch mit der Airbrush etwas angleichen.

Drei verschiedene Schottertöne

Parallel dazu ging es an der Ladestraße weiter. Dort wurde die provisorisch eingebaute Gleiswaage wieder entfernt, da sie doch nicht unseren Ansprüchen genügt hat. Tja, auch in der Bauphase wird mal wieder abgerissen.

Ausbau der alten Gleiswaage

Anschließend konnte dann die neue Waage mit dem umgebenden Betonsockel wieder eingebaut werden. Es handelt sich dabei um ein selbst konstruiertes und 3D-gedrucktes Bauteil.

Die neue Gleiswage

Auch abseits der Gleise gab es kleinere Arbeiten zu erledigen. So haben wir die Platte der Stelltische mit Löchern versehen, durch die die Kabel für den Felderblock geführt werden können. Nun hängen diese nicht mehr provisorisch seitlich an den Stelltischen herunter.

Kabeldurchführung für den Anschluss des Felderblocks

Zu guter Letzt gibt es auch noch einen Fortschritt bei der Stellwerkslogik zu vermelden, für den es aber kein Bild gibt. So werden nun die Ausfahrfahrstraßen automatisch durch den ausfahrenden Zug aufgelöst, sobald der optische Ausfahrtkontakt mindestens einmal befahren wurde und danach für ein paar Sekunden nicht wieder ausgelöst hat. Dies erleichtert die Arbeit des Fahrdienstleiters, da er diese Auflösung nicht mehr unbedingt manuell vornehmen muss.

04. Juni 2023 – Basteltreffen

Das nächste FREMO-Treffen in Heinsberg nähert sich und bis dahin wollen wir noch ein Stückchen weiter in der Gestaltung unseres Bahnhofs kommen. Aus diesem Grund traf sich die ganze Truppe wieder zu einem gemeinsamen Basteltreffen.

Grundbeerdung

Nachdem beim letzten Basteltreffen die Geländekontur geschlossen und verspachtelt wurde, konnte nun eine erste Schicht Erde und Turf aufgebracht werden. Diese bildet die Grundlage für die erste Runde der Begrünung, die wir vielleicht noch bis zum Treffen schaffen.

Grundbeerdung

Seilzugleitungen

Schon beim letzten Basteltreffen wurden die ersten Kanäle für die Seilzugleitungen verlegt. Damit ging es auch dieses Mal weiter, so dass immer mehr Weichen und Signale auch im Modell an das Stellwerk angeschlossen werden können.

Kabelkanäle für die DKW
Material für die Kabelkanäle

Seitenrampe

Auch bei der Seitenrampe an Gleis 5b ging es weiter. Beim letzten Treffen wurde die Umrandung aus Leisten gebaut. Dieses Mal wurde die Umrandung mit Balsaholz ausgefüllt und die Oberfläche mit einer ersten Schicht Acrylspachtel versehen. Hier wurde bewusst körniger Spachtel verwendet, um eine Grundlage für die gewünschte raue Oberfläche der Rampe zu bilden. Diese wird – wie im Original – aus Split bestehen.

Frisch verspachtelte Rampe
Auffahrt zur Rampe

Vor dem Verspachteln wurde aber natürlich erst die befestigte Kante der Rampe angebracht. Es handelt sich dabei um ein L-förmiges 3D-Druckteil, mit dem die Kopfsteine nachgebildet wurden. Zur Seite hin wurde das Teil mit Mauerplatten aus groben Steinen verblendet.

Stützmauer der Laderampe

Schranken

Parallel zu den anderen Arbeiten wurden auch die Schrankenbäume aus dem Bausatz von RST-Modellbau zusammengelötet.

Verlöteter Schrankenbaum

Anschließend konnte dann gleich deren Position am Bahnübergang nahe dem Stellwerk Gf festgelegt werden. Somit kann es dort mit dem Bau des Gehweges und der Straße, sowie mit dem Einbau der Seilzugleitungen weitergehen.

Beschrankter Bahnübergang

Gebäudebau

Auch mit den Hochbauten für Grünberg ging es weiter. Neben dem Empfangsgebäude stehen inzwischen auch die Güterabfertigung und der Güterschuppen im Rohbau. Besonders bei den letzten beiden steht allerdings noch einiges an Arbeit aus, da diese im Original aus rohen Backsteinen bestehen. Wir wollen versuchen, diese Struktur mit einem SLA-Drucker zu drucken und die Grundkörper der Gebäude damit zu verkleiden. Mal sehen, ob das wie geplant funktioniert.

Rohbau von Güterabfertigung und Güterschuppen

Bis dahin geben aber die Gebäudekörper schon mal einen ersten Eindruck, wie es später auf dem Gelände aussehen könnte. Es ist schön, wenn etwas mehr dreidimensionale Struktur dazu kommt und das Gelände nicht nur flach ist.

Dieseltankstelle

Der Bahnhof wird bei Treffen in unterschiedlichen Epochen zum Einsatz kommen, bei denen es kaum nach Dampflokeinsätze gab. Damit die Lokbehandlungsanlage an Gleis 9 dennoch ihre Aufgabe erfüllen kann, soll sie wahlweise – wenn auch nicht ganz vorbildgerecht – eine Dieseltankstelle bekommen. Je nach Epoche soll dann entweder der Kohlebansen oder die Dieseltankstelle aufgestellt werden. Um das zu ermöglichen, werden diese auf dünnes Stahlblech aufgebaut, das mit Magneten auf dem Modul befestigt wird. So ist ein Tausch einfach möglich.

In Vorbereitung darauf gab es erste Stellproben für mögliche Tanks.

Tank für die Dieseltankstelle

Bahnhofssimulatoren

Für einen Testbetrieb mit funktionierendem Streckenblock werden für jeden Ast des Bahnhofs neben den Blockkisten der Gegenseite auch Bahnhofssimulatoren benötigt. Diese simulieren das Stellen der Signale und den Gleiskontakt der nicht vorhandenen Gegenbahnhöfe, damit deren Blockkisten korrekt arbeiten. Um die Taster und LEDs schön zu verstauen, wurde ein passendes Gehäuse gedruckt und beim Basteltreffen bestückt. Damit stand dem abschließenden Testbetrieb nichts mehr im Wege.

Bau eines Bahnhofssimulators

Testfahrten

Den Abschluss jedes Basteltreffens stellen erfahrungsgemäß ausgiebige Probefahrten dar. Damit wollen wir sicherstellen, dass keine der ausgeführten Änderungen die Betriebstüchtigkeit negativ beeinflussen. Weiterhin kann es nicht schaden, sich wieder etwas in der Bedienung der Stellwerkstechnik zu üben. Und letzten Endes macht es einfach Spaß, Züge im Bahnhof fahren zu lassen.

Betrieb in Grünberg

Damit gingen wieder zwei arbeitsreiche aber auch unterhaltsame Tage des Bastelns vorbei und unser Bahnhof ist wieder ein paar Schritte weiter gediehen. Vor dem Einsatz beim nächsten FREMO-Treffen planen wir noch ein weiteres Basteltreffen im Juli.

11. Dezember 2022 – Basteltreffen

An diesem Wochenende haben wir uns wieder zu einem gemeinsamen Basteltreffen versammelt, um an unserem Bahnhof weiterzuarbeiten. Es gibt ja noch genügend offene Baustellen.

So wurde zum Beispiel das Gleis hinter der Drehscheibe verlängert, so dass dort eine Lok abgestellt und gleichzeitig eine andere Lok gedreht werden kann. Das sollte etwas mehr Flexibilität bei der Betriebsgestaltung geben. Für die Gleisverlängerung musste erst eine passende Trasse angelegt werden, da ja nach der ursprünglichen Planung nach der Drehscheibe Schluss sein sollte. Nachdem die Trasse eingeklebt und die Höhe an das vorhandene Trassenbrett angeglichen wurde, konnte das Gleis verlegt werden.

Ergänzung eines Abstellgleises

Nachdem das erledigt war, haben wir damit angefangen, die noch offenen Stellen in den Kästen mit Hartschaum zu verschließen. Als Nächstes kann dann an diesen Stellen die Geländekontur herausgearbeitet werden.

Schließen der Geländekontur mit Hartschaum

Bei den Weichen hatten wir bisher das Problem, dass die Laternenachsen nicht vollständig um 90 Grad gedreht haben. Der Widerstand für die Servos wurde schon vor Erreichen der Endlage des Antriebs so groß, dass sie nur noch geknurrt haben. Als Lösung dieses Problems haben wir die Weichenantriebe mit Distanzhülsen tiefergelegt. So wird der Stelldraht länger und damit auch weicher. Der Antriebsschieber kann so weiter verschoben werden, bis die Rückstellkraft der Weichenzungen zu stark wird. Nun lassen sich alle Laternen um 90 Grad drehen.

Um die Laternendrehung anzuzeigen haben wir ein weiteres Bauteil aus dem 3D-Drucker missbraucht. Wir haben uns die für die Weichenlaternen benötigten Stellböcke mit den angesetzten Antrieben nämlich als 3D-Modell erstellt und gedruckt. Damit können einfach alle benötigten Kombinationen von Stellbock, Antrieb und Kanal hergestellt werden. Da die Bohrungen in der aktuellen Version noch etwas zu knapp waren, klemmten die Antriebe auf der Stellachse und ließen sich so als Einstellhilfe für die Laternendrehung verwenden 🙂

Weichenantrieb mit Stellbock

Als nächsten Schritt werden wir die Position der Drahtzugleitungen festlegen und dementsprechend die Kanäle dafür platzieren. Dann können auch schon die ersten Schotterarbeiten beginnen. Dafür haben wir uns auch schon mal eine erste Auswahl an Schotter angeschaut. Da die Hauptgleise angenommenerweise vor Kurzem erneuert wurden, soll der Schotter hier noch sauberer aussehen. Auf den Nebengleisen ist der Schotter älter und damit verschmutzter.

Verschiedene Schottersorten

Für den Streckenblock sind Sensoren an den Ein- und Ausfahrten des Bahnhofs notwendig. Dafür kommen bisher induktive Stromsensoren zum Einsatz. Wir haben jedoch erlebt, dass diese zumindest an einem Bahnhofskopf nicht einwandfrei funktionieren und teilweise nicht auslösen. Wir haben deswegen an diesem Bahnhofskopf noch zusätzlich einen optischen Sensor eingebaut, den wir von FREMO-Freunden erhalten haben. Dieser läuft aktuell noch parallel zum Stromfühler. Langfristig könnte er mit einer kleinen Zusatzlogik sogar den Stromfühler ganz ersetzen, da damit eine etwas bessere Freimeldung möglich sein könnte. Das muss sich aber erstmal im Betrieb zeigen.

Für die beiden Stellwerke haben wir erste Stellproben durchgeführt, die in eigene Stelltische für jedes Stellwerk münden sollen. Auch gab es erste Prototypen der Spiegelfelder des Streckenblocks für den Fahrdienstleiter zu sehen. Diese sind notwendig, damit der Fahrdienstleiter an seinem Arbeitsplatz auch die Informationen über die Belegung der Strecken hat.

Insgesamt war es wieder mal ein schönes und produktives Basteltreffen, bei dem unser Bahnhof wieder ein paar Schritte weiter gediehen ist.

16. April 2022 – Dies und das

Vor Ostern gab es noch ein kleines Basteltreffen, um weitere Details in Grünberg voran zu bringen.

So wurden unter anderem die Einfahrsignale mit den Signaldecodern versehen. Der überlange Einsatz vor notwendig, um noch eine zusätzliche RJ45-Buchse unterzubringen. Diese dient dem Anschluss eines Stromsensors, wie er auch bei der Bahnübergangssteuerung zum Einsatz kommt. Der Sensor wird für den Streckenblock benötigt. Er wird direkt durch den Servodecoder im Signalschacht ausgewertet und der Zustand als Loconet-Paket verschickt. Das ermöglicht es uns, im Prinzip jedes Signal als Schaltkontakt zu verwenden und reduziert den Verkabelungsaufwand, da nur eine Leitung vom Signal zum Bahnhof gezogen werden muss.

Signaleinsatz mit Servos, Buchse für den Stromfühler und Signaldecoder

Im Bahnhof Grünberg gibt es doch schon eine ansehnliche Sammlung von Signalen, die nun elektrisch fertig sind und nur noch eine mechanische Überarbeitung benötigen, damit die Signalflügel sauber stellen.

Signale für Grünberg

Parallel zu den Arbeiten an den Signalen ging es mit dem Gleisbau weiter. Die DKWs bestehen aus Gleisprofilen, die auf Pertinax-Schwellen gelötet wurden. Nachdem die Weichen nun eingebaut sind und einwandfrei funktionieren, können die Gleisnägel angebracht werden. Es handelt sich dabei um abgeschnittene Tackerklammern, wie es hier beschrieben wurde. Für jeden Nagel wird dabei ein Loch gebohrt und der Nagel mit einer Zange eingedrückt. Eine sehr meditative Arbeit…

DKW mit Gleisnägeln

Für die Arrangementplanung ist es wichtig, die genauen Abmessungen der einzelnen Segmentkästen zu kennen. Es gibt zwar die Konstruktionszeichnungen für die Kästen, aber die Erfahrung zeigt, dass der gebaute Kasten immer von den geplanten Maßen abweicht. Deswegen werden alle Kästen nach dem Bau noch einmal vermessen. Mit den vier Seitenlängen und den beiden Diagonalen kann dann eine exakte Zeichnung des Kastens für die Planung angelegt werden.

Vermessung der Kästen

Wie schon auf dem letzten Bild zu erkennen ist, haben wir auch schon etwas Farbe ins Spiel gebracht und provisorisch die Oberflächen auf die Modulkästen gemalt. Das gibt einen ersten Eindruck, wie es denn später mal aussehen könnte und ermöglicht Anpassungen in einem frühen Stadium, wo Änderungen noch einfach sind. Außerdem macht es auch für den Betrachter einen großen Unterschied, ob er nur auf weiße Oberflächen oder auf die Andeutung einer Landschaft schauen kann.

Landschaft in Farbe

Die zwei Tage Basteln in kleiner, feiner Runde haben uns wieder einen Schritt weiter zu einem funktionsfähigen Bahnhof gebracht. Weitere Abschnitte sind schon in Arbeit, so dass wir beim ersten geplanten Einsatz in Petersberg hoffentlich noch etwas mehr zeigen können.