Beim Testaufbau in Hochdorf-Assenheim hatten wir noch einige wenige spontane Fehlschaltungen der Weichendecoder beobachtet. Wir vermuten die Ursache in Störungen auf der Versorgungsspannung der DCC-Decoder, da die eingesetzten Decoder kaum Puffer oder Stützkondensatoren verbaut haben. Die 5V-Spannungsversorgung bietet da wenig Reserven. Deshalb haben wir beschlossen, jeden Decoder einzeln über einen Spannungsregler direkt anzusteuern und die Versorgungsspannung in den Modulen deutlich auf >10V anzuheben. Die Spannungsregler sind fertig aufgebaut billig im Internet zu bekommen. Die Regler wurden verdrahtet, auf 5 V Ausgangsspannung eingestellt und sind fertig für den Einbau.
2. Januar 2022 – Weihnachtsbastelei
Auf den Luftbildern von Grünberg ist vor der Drehscheibe ein Gebäude sichtbar. Dabei handelte es sich vermutlich um einen Bekohlungskran. Das war Anlass genug über Weihnachten einen Bekohlungskran aus einem Weinert-Bausatz zu basteln.
24. Dezember 2021 – Blockvorbereitungen
Der Bahnhof Grünberg soll natürlich auch in der Lage sein, am FREMO-Streckenblock teilzunehmen. Der bekannteste Weg zur Anbindung an den Streckenblock ist dabei die Blockkiste mit ihrer analogen Bahnhofs-Schnittstelle in Relaistechnik.
Da wir unseren Bahnhof vollständig mit Loconet steuern, haben wir uns aber dafür entschieden, die LN2Block-Implementierung von DKap einzusetzen. Es handelt sich dabei um eine Zusatzplatine für einen Arduino Nano, die sich um die Anbindung der elektronischen Block-Schnittstelle (9-polige Buchse) an das Loconet kümmert. Zusätzlich hat die Platine noch einen Anschluss für einen Gleiskontakt, ein Schlüsselinterface und ein kleines Display zur Zustandsüberwachung. Die Umsetzung des Kommunikationsprotokolls für die elektronische Block-Schnittstelle und die Kommunikation im Loconet erfolgt durch ein Programm auf dem Arduino.
Für den Bahnhof Grünberg haben wir für jede Richtung eine solche LN2Block-Platine vorgesehen, auch für den Abzweig nach Lollar, bei dem das im Original nicht der Fall war. Man weiß ja nie, welche Strecken im FREMO-Betrieb da angeschlossen werden.
Die LN2Block-Platine stellt keine Bedienoberfläche zur Verfügung. Diese muss extern bereitgestellt werden, wie zum Beispiel durch die Integration in ein Spurplanstellwerk. Für unseren Bahnhof Grünberg mit seinem mechanischen Stellwerk soll Felderblock zum Einsatz kommen. In diesem Bereich gibt es aktuell gerade einige sehr interessante Implementierungsansätze von möglichst realistischen Varianten mit feinen Hebeln und durch Servos beweglichen Feldern bis zu einfacheren Varianten mit Tastern und LEDs. Um einen robusten und einfachen Aufbau realisieren zu können, der hoffentlich auch den rauen FREMO-Betrieb überlebt, haben wir uns für letztere Variante entschieden.
Im folgenden Bild ist ein primitiver Prototyp für die Bedienoberfläche zu sehen, mit dem erstmal nur die Funktion der Block-Anbindung des Bahnhofs getestet werden soll. Parallel dazu laufen Arbeiten, alle LEDs, Taster und das Loconet-Interface auf einer Platine zu integrieren. Das reduziert den Verkabelungsaufwand deutlich und sorgt dafür, dass sich alle Elemente immer gleich an der richtigen Position für den Einbau in ein Gehäuse befinden. Als Erweiterung wird es dann noch eine zweite Platine mit Fahrstraßenhebeln geben, so dass diese Platinen nicht nur für den Streckenblock, sondern auch für den als nächste Ausbaustufe zu realisierenden Bahnhofsblock verwendet werden können.
Mit diesen Komponenten kann nun schon ein erster Test des Streckenblocks vorgenommen werden. Im folgenden Bild sieht man in der linken Hälfte die Bedienoberfläche des Felderblocks und die LN2Block-Platine für den Bahnhof Grünberg. Rechts ist eine Blockkiste mit einem Bahnhofssimulator zu sehen, die das Gegenstück des Streckenblocks bildet.
Für die Integration in das Stellwerk muss dieses nun als Nächstes die passenden Botschaften zur Stellung der Signale über Loconet an die LN2Block-Platine schicken und umgekehrt auf die Botschaften der Platine reagieren, um die Bedienung der Ausfahrtsignale zu sperren oder freizugeben. Dies ist nun der nächste Schritt.
10. Dezember 2021 – Bahnsteige für Grünberg – Bau eines Probestücks
Als „Proof of Concept“ habe ich ein Probestück des Bahnsteigs gebaut. Es entstand aus 6 mm Balsaholz als Basis und 2 mm Balsaholz, um auf die gewünschte Höhe von 8,5 mm zu kommen. Die fehlenden 0,5 mm wurden durch aufgeklebtes Sandpapier mit 80er-Körnung erreicht, das den Splittbelag darstellen soll. Die Bahnsteigkante wurde aus Polystyrolprofil 2,5 x 3,2 mm2 von Evergreen gebaut; die 0,3 mm-Fugen wurden mit der Roco-Bastelsäge eingeritzt.
Um eine gleichmäßige Basis für die Farbgebung zu haben, wurde das Probestück zuerst mit weißer Dispersionsfarbe grundiert.
Anschließend konnte mit der farblichen Gestaltung begonnen werden. Aufbauend auf einem hell-sandgelben Grundton wurden immer dunkler werdende Farbakzente mit hellgrauen und verschiedenen braunen Farbtönen lasierend aufeinander aufgetragen, bis der Vorbildeindruck getroffen wurde. Um die Struktur hervorzuheben, wurde mit Vallejo-Washes nachgearbeitet. Zum Abschluss wurde der von den Zügen verursachte Flugrost, vor allem an der Bahnsteigkante, mit dunklen Rostpigmenten aufgebracht.
25. November 2021 – Bahnsteige für Grünberg
Beim nächsten Basteltreffen wollen wir uns u. a. dem Bau der Bahnsteige widmen. Auf Fotos aus den 1960er-Jahren ist zu erkennen, dass die Bahnsteige massive Kanten aus Naturstein hatten. In der Modellumsetzung ergeben sich die folgenden Abmessungen:
Der Körper des Bahnsteigs soll aus Balsaholz aufgebaut werden, das ein sehr geringes Gewicht bei guter Festigkeit aufweist und sehr leicht zu bearbeiten ist. Die Naturstein-Bahnsteigkante soll aus Polystyrolprofilen 3,5 x 2,5 mm entstehen, in die mit einer Reißnadel die Fugen der einzelnen Natursteine eingeritzt werden.
Der Bahnsteigbelag besteht im Bereich der Unterführungen aus Gehwegplatten, daneben aus einer Asphaltdecke oder lediglich gespampftem Kies oder Splitt.