Die Drehscheibe an Gleis 9 im Bahnhof Grünberg ist inzwischen im Modul eingepasst und kann nach der Lackierung und Alterung eingebaut werden. Im Modell fehlen am Rand der Drehscheibengrube leider die Nachbildungen des Zahnkranzes, in den beim Vorbild der Antrieb der Bühne eingreift. Anhand von Vorbildfotos ähnlicher Drehscheiben wurde dieses Detail für den 3D-Druck konstruiert.
Im Konstruktionsprogramm Fusion 360 lässt sich dieses Bauteil sehr exakt auf den Drehscheibendurchmesser abgestimmt konstruieren und durch Vervielfältigung der komplette Zahnkranz erzeugen. Für den Druck wurden Einzelsegmente von 60 Grad zusammengesetzt und in einem Stück gedruckt.
Nach der Lackierung und Alterung wird dieses Detail am Rand der Drehscheibengrube befestigt und bringt das Modell dem Vorbild wieder etwas näher.
In Vorbereitung auf das nächste Basteltreffen, bei dem unter anderem die Kanäle der Drahtzugleitungen zu den Stellwerken verlegt werden sollen, wurden die Antriebskästen der Weichenantriebe in verschiedenen Ausführungen konstruiert und in 3D ausgedruckt.
Die Baugruppe aus dem Weichenantriebskasten mit dem Laternenbock und den Befestigungseisen wurde an den Abmessungen der Mein Gleis-Weichen von Weinert und den Servo-Antrieben von Fritz Senn ausgerichtet, wie sie im Modellbahnhof Grünberg mehrheitlich verwendet werden.
Auch die unbeleuchteten Weichenlaternen mit Reflektoren, wie sie im Bahnhof Grünberg in den 1960er zu finden waren, wurden passend zu den Antrieben neu konstruiert und gedruckt. Das Aufbohren der entsprechenden Messinggusslaternen von Weinert wäre doch sehr mühsam geworden und hätte neben etlichen Bohrern auch Nerven gekostet.
Bleibt abzuwarten, ob uns eine vorbildgerechte Darstellung der Drahtzugleitungen anhand der unverzichtbaren MIBA-Reporte „Mechanische Stellwerke“ von Stefan Carsten auf Anhieb gelingen wird; wir werden berichten.
Wieder kamen an einem Wochenende fast alle Grünberger im Odenwald zusammen, um den Bau des Bahnhofs weiter voran zu treiben. Dieses Mal wurden folgende Baustellen angegangen:
Weiterbau der Bahnsteige
Die Bahnsteigkanten und die Bahnsteige entstehen aus Balsaholz, das mit Sandpapier verblendet wird, um eine raue Oberfläche zu erhalten. Die Abdecksteine bestehen aus Holzleisten, in die die Steine eingeritzt wurden.
Auch die Rampe soll in ähnlicher Bauweise entstehen. Allerdings kommt hier Bruchsteinmauerwerk zu Einsatz. Ein erstes Muster ist auf dem folgenden Bild zu sehen.
Stelltische
Auch die Arbeit an den Stelltischen ging weiter. So wurden unter anderem Versuche zur optimalen Höhe der Tische gemacht. Wir haben uns für eine Höhe der Tischfläche von 110cm über Boden entschieden.
Als Nächstes ging es an den Umbau der Technik aus den bisherigen provisorischen Stellpulten in die neuen Stelltische.
Gleissperren
Auch an den Gleissperren wurde weitergearbeitet. Dazu erhielt der Antrieb ein Messingröhrchen als Mitnehmer für eine Öse, die den Entgleisungsschuh bewegt.
Bei einer Sperre konnte die Mechanik soweit fertig gestellt werden. Nun sind noch Tests erforderlich um zu sehen, ob sie so einwandfrei funktioniert.
Geländegestaltung
Obwohl der Bahnhof an sich nur aus flachen Kästen besteht, gibt es an den Enden doch etwas mehr Geländekontur. Die bisher noch in der Grundplatte vorhandenen Löcher wurden inzwischen mit Hartschaum geschlossen und grob in Form geschnitten. Als nächstes soll ein Auftrag von Flex-Fließenkleber die Oberfläche weiter glätten.
Hilfreiches
Die einzelnen Segmente des Bahnhofs werden im Betrieb mit XLR-Steckern verbunden. Diese hingen bisher beim Transport frei unter den Kästen und konnten so das darunterliegende Segment beschädigen. Um die Stecker beim Transport sicher verstauen zu können, wurden passende Halter gedruckt und montiert.
Für den Bahnhof werden einige Alu-Beine benötigt. Um diese nicht einzeln transportieren zu müssen, haben wir uns nach einer Idee von LHei passende Kappen gedruckt, die auf die Enden eines Bein-Bündels geschoben und mit einem Spanngurt verbunden werden. Der Gurt dient dann auch gleich als Tragegriff. Vielen Dank für diese gute Idee!
Kleinbahnmodule
Auch andere Arbeiten als der Bahnhof Grünburg wurden vorgenommen. So werden für das nächste H0Fine-Treffen in Krefeld noch zwei Kleinbahnmodule benötigt, von denen bisher nur der Modulkasten existierte. Nachdem dazu schon bei anderer Gelegenheit die Gleise genagelt wurden, konnten bei diesem Treffen die fehlenden Wattenscheider-Schächte eingebaut werden.
Als Nächstes wurde die Elektrik des Kastens mit Buchsen an den Übergängen und der Anbindung der Gleise an die durchgehende Leitung komplettiert.
Danach erfolgte eine erste braune Einfärbung der Oberfläche, um das Holz verschwinden zu lassen.
Zum Abschluss erhielten die Außenseiten der Kästen dann noch eine erste „Grundbegrünung“.
Insgesamt sind wird wieder ein ein paar Schritte weiter gekommen, auch wenn wir an diesem Wochenende nicht alles geschafft haben, was wir uns vorgenommen haben. Es bleibt also noch genug für weitere Basteltreffen zu tun;-)
Als Modul-Bahner ist man bemüht, seine Module mit Zubehör möglichst kompakt zu bauen und zu verpacken, um den kostbaren Platz im PKW möglichst gut ausnutzen zu können. Jede Lücke wird genutzt, um noch eine kleine Kiste mit Material unterzubringen. Dieses Vorgehen führt jedoch häufig dazu, dass der Auf- und Abbau eines Modulbahnhofs sehr aufwändig wird und lange dauert, da er quasi beim Treffen aus den einzelnen Teilen wieder zusammengesetzt wird. Erst die Modulkästen, dann extra die Gebäude und andere hohe Gegenstände wie Bäume und Signale. Die Verkabelung, die Stellwerkstechnik und allerlei Ablagen und Tische müssen ausgepackt und verbaut werden.
Wenn der Bahnhof jedoch so groß ist, dass man ihn sowieso in einem Anhänger oder mit einem Transporter transportieren muss, ergeben sich plötzlich neue Möglichkeiten, da nun nicht mehr so platzsparend wie möglich gebaut und gepackt werden muss. So bietet es sich nun an, die Segmente alle gleich lang zu bauen oder mit Ansatzteilen für den Transport auf ein einheitliches Maß zu bringen. So kann man sie für den Transport mit schützenden Stirnbrettern versehen und zum Transport einfach übereinandergestapelt einladen. Damit wird nur ganz empfindliches Material für den Transport abgebaut, der Rest bleibt auf dem Segment.
Diesen Ansatz wollen wir für Grünberg auch für unsere Stellwerke verfolgen. Bisher bestanden sie aus lauter Einzelteilen, die auf einem mitgebrachten Regal angeordnet und miteinander verbunden werden mussten. Das Stauen und der Aufbau kostet Zeit. Die Idee ist deswegen, die Stellwerke in einen Stelltisch zu integrieren und diesen komplett aufgebaut in einer der bekannten Euroboxen mit Deckel zu transportieren. Beim Treffen wird das Stellwerk dann nur aus der Box entnommen, mit vier Alubeinen versehen und mit einem Strom- und einem LN-Kabel mit dem Bahnhof verbunden. Noch ein paar Kleinigkeiten eingesteckt und schon ist das Stellwerk betriebsbereit. Zum Transport kommen folgende Eurokisten mit 80x60cm Grundfläche zum Einsatz:
Passend für das Innenmaß der Boxen wurden dann die Stelltische entworfen. Hier sind die Einzelteile dafür zu sehen:
Zuerst wurden die Einzelteile provisorisch miteinander verschraubt, so dass sich schon mal ein erster Eindruck des späteren Tisches ergibt. Hier ist er noch mit den bisherigen Stellwerkskomponenten versehen:
Als Nächstes soll in die Grundplatte des Stelltischs eine Platte eingelassen werden, auf der die Schalter zum Stellen der Weichen und Signale befestigt werden. Für einen späteren Ausbau mit originalgetreuen Stellhebeln von RST kann diese Platte dann einfach ausgetauscht werden. Die Hebel für die Fahrstraßen auf dem ursprünglichen Stellpult wandern dann unter den Blockaufsatz, der auf der rechten Seite zu sehen ist. Die entspricht auch der Position beim Vorbild. Zusätzlich kann später ein schematischer Gleisplan auf einer Extraplatte hochkant zwischen die hochgezogenen Seiten des Stelltisch geklemmt werden. Da der Gleisplan auf der Vorderseite- und Rückseite jeweils gespiegelt aufgedruckt ist, können die Stelltische in Zukunft auf beiden Seiten des Bahnhofs betrieben werden, es muss nur jeweils der Gleisplan umgedreht werden. Vorne auf dem Stelltisch ist genug Platz, um die BFO oder andere Dokumente abzulegen.
Als Nächstes soll nun die Grundplatte mit Ausschnitten für die Platte mit den Stellhebeln und mit Klappgriffen für die Entnahme versehen werden. Sobald die neue Stellhebel-Platte da ist, kann dann die Technik vom alten Stellpult in den neuen Stelltisch umgebaut werden.
An diesem Wochenende haben wir uns wieder zu einem gemeinsamen Basteltreffen versammelt, um an unserem Bahnhof weiterzuarbeiten. Es gibt ja noch genügend offene Baustellen.
So wurde zum Beispiel das Gleis hinter der Drehscheibe verlängert, so dass dort eine Lok abgestellt und gleichzeitig eine andere Lok gedreht werden kann. Das sollte etwas mehr Flexibilität bei der Betriebsgestaltung geben. Für die Gleisverlängerung musste erst eine passende Trasse angelegt werden, da ja nach der ursprünglichen Planung nach der Drehscheibe Schluss sein sollte. Nachdem die Trasse eingeklebt und die Höhe an das vorhandene Trassenbrett angeglichen wurde, konnte das Gleis verlegt werden.
Nachdem das erledigt war, haben wir damit angefangen, die noch offenen Stellen in den Kästen mit Hartschaum zu verschließen. Als Nächstes kann dann an diesen Stellen die Geländekontur herausgearbeitet werden.
Bei den Weichen hatten wir bisher das Problem, dass die Laternenachsen nicht vollständig um 90 Grad gedreht haben. Der Widerstand für die Servos wurde schon vor Erreichen der Endlage des Antriebs so groß, dass sie nur noch geknurrt haben. Als Lösung dieses Problems haben wir die Weichenantriebe mit Distanzhülsen tiefergelegt. So wird der Stelldraht länger und damit auch weicher. Der Antriebsschieber kann so weiter verschoben werden, bis die Rückstellkraft der Weichenzungen zu stark wird. Nun lassen sich alle Laternen um 90 Grad drehen.
Um die Laternendrehung anzuzeigen haben wir ein weiteres Bauteil aus dem 3D-Drucker missbraucht. Wir haben uns die für die Weichenlaternen benötigten Stellböcke mit den angesetzten Antrieben nämlich als 3D-Modell erstellt und gedruckt. Damit können einfach alle benötigten Kombinationen von Stellbock, Antrieb und Kanal hergestellt werden. Da die Bohrungen in der aktuellen Version noch etwas zu knapp waren, klemmten die Antriebe auf der Stellachse und ließen sich so als Einstellhilfe für die Laternendrehung verwenden 🙂
Als nächsten Schritt werden wir die Position der Drahtzugleitungen festlegen und dementsprechend die Kanäle dafür platzieren. Dann können auch schon die ersten Schotterarbeiten beginnen. Dafür haben wir uns auch schon mal eine erste Auswahl an Schotter angeschaut. Da die Hauptgleise angenommenerweise vor Kurzem erneuert wurden, soll der Schotter hier noch sauberer aussehen. Auf den Nebengleisen ist der Schotter älter und damit verschmutzter.
Für den Streckenblock sind Sensoren an den Ein- und Ausfahrten des Bahnhofs notwendig. Dafür kommen bisher induktive Stromsensoren zum Einsatz. Wir haben jedoch erlebt, dass diese zumindest an einem Bahnhofskopf nicht einwandfrei funktionieren und teilweise nicht auslösen. Wir haben deswegen an diesem Bahnhofskopf noch zusätzlich einen optischen Sensor eingebaut, den wir von FREMO-Freunden erhalten haben. Dieser läuft aktuell noch parallel zum Stromfühler. Langfristig könnte er mit einer kleinen Zusatzlogik sogar den Stromfühler ganz ersetzen, da damit eine etwas bessere Freimeldung möglich sein könnte. Das muss sich aber erstmal im Betrieb zeigen.
Für die beiden Stellwerke haben wir erste Stellproben durchgeführt, die in eigene Stelltische für jedes Stellwerk münden sollen. Auch gab es erste Prototypen der Spiegelfelder des Streckenblocks für den Fahrdienstleiter zu sehen. Diese sind notwendig, damit der Fahrdienstleiter an seinem Arbeitsplatz auch die Informationen über die Belegung der Strecken hat.
Insgesamt war es wieder mal ein schönes und produktives Basteltreffen, bei dem unser Bahnhof wieder ein paar Schritte weiter gediehen ist.