15. April bis 17. Mai 2020 – Die wundersame Transformation von Holz in Module

Es standen 4 Methoden für die Modulkästen zur Auswahl:

  • Den Kasten aus einem vollen Alublock fräsen. Wir haben die Methode verworfen, da wir niemanden gefunden haben, der uns die Außenseiten in RAL 7001 eloxieren konnte.
  • Ein Monocoque aus Carbon zusammenkleben. Das hat sich als zu steif herausgestellt und auch nicht genug Gewicht.
  • Erstellen der Module als 3D Druck. Leider haben wir keinen Drucker gefunden der 1300 x 600 x 100 mm drucken kann.
  • Der Klassiker – wenig innovativ aber bewährt: einen Holzkasten aus Multiplex zusammenleimen.

Wir nehmen Multiplexholz und keine Spanplatte oder Tischlerplatte. Das Holz wird nach dem Verleimen weiß grundiert und die Seiten in RAL7001 grau lackiert.

Materialstärke:

  • 12 mm für die Seiten und das Kopfprofil
  • 6,5 mm für den Deckel
  • 9 mm für Spanten. Die Spanten erhalten zum Deckel hin je zwei 2x2cm großen Durchlässe für Kabel. Aus optischen Gründen und um die Module auch innen gut greifen zu können, werden kreisrunde Aussparungen mit der Lochsäge eingearbeitet.

Ausgerechnet hatte ich ein Gewicht des Kastens ohne alles von ca. 7,6 kg. Gemessen habe ich mit Modulfußhaltern dann 8,2 kg.

Neu ausprobiert habe ich dann die Methode, die Kanten mittels Lamellos und einer Flachdübelfräse zu verbinden. Hat prima und vor allem auch schnell funktioniert.

Der Deckel ist einfach aufgeleimt. Wichtig ist genügend Druck beim Aushärten des Holzleims. Dazu habe ich alle Schraubzwingen die ich im Haus hatte genutzt – die natürlich nicht ausreichten.

Den Deckel habe ich mit etwas Übermaß (1305mm) gekauft und die überstehende Kante dann sauber mit der Oberfräse glatt gezogen. Zusätzlich habe ich noch Dreiecksleisten und Winkel in die Ecken eingeleimt.

Die Kästen 2, 3, 5 und 6 sind rechtwinkelig, die Kästen 1, 4 und 7 dagegen abgeschrägt. Ursprünglich hatten wir geplant die Kästen in einer Schreinerwerkstatt über eine Bandsäge oder Kreissäge winkelig zuzuschneiden. Leider hat sich unser Plan geändert. Die Werkstatt stand kurzfristig nicht zur Verfügung.

Stattdessen bin ich wie folgt vorgegangen. Zunächst habe ich den Kasten rechtwinkelig zusammengebaut. Dort wo die Kopfbretter schräg verlaufen, habe ich dann oben und unten Querleisten von 5 cm Breite eingepasst. Beide Leisten müssen sehr präzise genau übereinander sitzen. Abgesägt wird dann mit einer Handsäge an einem Brett, dass plan zwischen den beiden Querleisten eingeschraubt wird. Zur besseren Führung der Säge ist das Brett noch mit Magneten bestückt. Das Kopfbrett wird dann stumpf aufgeleimt.

Weiter geht es mit Lackieren und Schleifen. Nur Modul 7 (Abzweig nach Lollar) muss noch nachgearbeitet werden…

Preisfrage: Was stimmt da nicht?

18. März bis 15. April 2020 – Holz kaufen

18. März 2020 Die Planung ist jetzt final, die Kästen sind konstruiert. Wir haben uns als Material für die Modulkästen für Multiplex entschieden. 12 mm für Kopfprofile und Seiten, 6,5 mm für den Deckel. Innen noch zwei Querspanten aus 9 mm. Die Kästen sollen 10 cm plus 6,5 mm hoch werden. Weniger als 10 cm schneidet der Baumarkt nicht zu. Der Zuschnitt ist durch die Nutzung einer vertikalen Plattensäge recht maßhaltig und vor allem winkelig.

Es sollen 6 Kästen von 1,3 m Länge und 60 cm Breite werden. Der 7. Kasten mit dem Abzweig nach Lollar wird nur 50 cm breit. Die Module 2, 3, 5 und 6 sind rechtwinkelige Kästen, 1, 4 und 7 abgeschrägt. An den Enden verbauen wir F96-Profile.

Ab in den Baumarkt, doch das Holz ist nicht vorrätig, also wird vorbestellt.

Am 25. März ein Anruf vom Baumarkt, Bestellung wegen der Corona-Krise vorläufig nicht lieferbar.

Gibt es Alternativen?

So richtig haben uns die Angebote im Internet nicht überzeugt. Dann am 15. April überraschend doch noch der Anruf aus dem Baumarkt: Das Holz ist fertig zum Abholen.

Jetzt kann es endlich losgehen…

Motivation

Beim Erstellen des Fahrplans für Flegessen 2019 ist mir aufgefallen, dass es keinen wirklich geeigneten Abzweigbahnhof in der H0Fine-Gruppe gibt. Auch wenn hinter einen der üblichen Unterwegsbahnhöfe ein Abzweig gehangen wird – es fehlt in den Bahnhöfen einfach an Gleisen, um genügend Verkehr auf die abzweigende Nebenbahn zu bringen, ohne dass der Hauptast verkümmert. Das macht dann schnell keinen Spaß mehr und ist auch nicht wirklich vorbildgerecht.

Also langer Rede kurzer Sinn, ein schlanker, kleiner Abzweigbahnhof muss her. Was muss so ein Teil können:

  • 3 Bahnsteiggleise für Personenzüge. Bei einer Zugkreuzung auf dem Hauptast soll der Anschluss für die Nebenbahn schon bereitstehen.
  • Zusätzlich muss noch Platz für einen weiteren Güterzug im Bahnhof sein.
  • Ladestraße, Rampe und eine Güterabfertigung, aber keine große Anzahl Ladestellen.
  • Etwa Platz, um noch eine Gruppe Güterwagen abzustellen.

Nach Recherche in Büchern, Zeitschriften und Internet ist uns der Bahnhof Grünberg auf der Strecke Fulda – Gießen ins Auge gefallen. Bis 1966 zweigte dort die Lumdatalbahn nach Lollar ab. Bis Mitte der 50 Jahre gab es sogar noch einen Anschluss an den Kleinbahnbahnhof der Butzbach-Licher-Eisenbahn.

Der Bahnhof hat von der Einfahrweiche bei km 22.9 bis zur Ausfahrt bei km 23.5 eine Länge von 600 m. Das entspricht 6,9 m im Modell. Im Bahnhof liegen 12 einfache Weichen, 2 DKW, 2 Gleissperren und 1 Drehscheibe. Es gibt Einfahr- und Ausfahrsignale.