Nach einigen Korrekturen bei der Ausrichtung der Bauteile und weiteren Probedrucken hat nun die Serienfertigung begonnen.

H0fine-Bahnhof
Nach einigen Korrekturen bei der Ausrichtung der Bauteile und weiteren Probedrucken hat nun die Serienfertigung begonnen.
Wie im vorigen Beitrag geschrieben, wurden nun die ersten Prototypen der Blechkanäle und Weichen-Antriebskästen auf dem neuen 3D-Drucker gedruckt.
Das Ergebnis ist noch nicht zu 100 Prozent zufriedenstellend, weil man hier und da die einzelnen Schichten des Drucks erkennen kann, besonders nach der farblichen Behandlung und dem Auftragen eines ‚Washes‘. Aber die Riffelblechstruktur des Antriebskastens unten im Bild, der nur 13 x 10 mm misst, ist schon beeindruckend. Der nächste Versuch läuft schon…
Im Bahnhof Grünberg mit seinen beiden mechanischen Stellwerken sollen neben und zwischen den Gleisen auch die Drahtzugleitungen zu den Weichen, Gleissperren und Signalen nachgebildet werden. Die dafür benötigten Bauteile werden zwar von einigen Herstellern angeboten, bei der benötigten Menge würde das aber eine relativ kostspielige Angelegenheit. Da inzwischen ein 3D-Drucker zur Verfügung steht, habe ich die einzelnen Bestandteile der mechanischen Betätigungen in Fusion360 konstruiert, basierend auf den Zeichnungen von Stefan Carstens in den Büchern zu „mechanischen Stellwerken“. Zuletzt hatte ich die Antriebskästen für die einfachen Weichen und DKWs gezeichnet.
Damit stehen nun eigentlich alle nötigen Komponenten der unterirdisch geführten Drahtzugleitungen zur Verfügung.
Sobald der 3D-Drucker in Betrieb genommen wurde, werden die Prototypen der Bauteile gedruckt und probeweise auf den Bahnhofsmodulen ausgelegt.
Heidenau-Altenberger in und durch Grünberg. Der Sonderling.
Im Jahre 1935 lieferte LHW zwei Probewagen der Gattung BC4i-35a für die umgespurte Strecke der Müglitztalbahn, die 1937 mit den Serienwagen endete. Insgesamt wurden 96 Wagen gebaut von denen im zweiten Weltkrieg einige zerstört wurden.
Im Bereich der DB verblieben nur 4 Stück, von denen einer zu einem Steuerwagen ES 85 40 umgebaut wurde. Ein weiterer wurde an die Mindener Kreisbahn verkauft, die diesen zum Dieseltriebwagen T6 umbaute.
Die beiden anderen waren die Wagen 33 544 und 73 523, die als AB4ylwe und B4ye 1951/52, mit Faltenbalgübergängen und Polstersitzen anstatt Lattenbänken ausgerüstet, in der BD Frankfurt eingesetzt wurden. Danach waren die Wagen auch häufiger in Gießen anzutreffen. 1965 wurden die beiden Fahrzeuge ausgemustert.
Liliput hat 2005 den BC4i und C4i als Modell herausgebracht, aber leider nicht in der DB-Ausführung mit Faltenbalg, aber ein sehr schönes Modell. Der theoretischen Überlegung nach wäre es durchaus möglich gewesen, da der Bahnhof Grünberg zwischen Gießen und Fulda liegt, dass die Wagen vielleicht auch durch Grünberg gekommen sind. Diese Möglichkeit hat mich dazu bewogen einen dieser Wagen zu kaufen und entsprechend der Bilder aus der MIBA 5/2006 umzubauen.
In der elektronischen Bucht bin ich dann nach längerem Warten fündig und auch Besitzer eines BC4i geworden.
Zu Hause angekommen habe ich den Wagen zerlegt, um die Baugruppen zu prüfen. Beim Anpassen der Faltenbälge – aus einem Roco-Wagen ausgebaut -, stellte ich fest, dass die Stirnfenster zu breit waren. Diese habe ich mit Kunststoffprofilen von Evergreen schmaler gemacht, damit die Bälge passen. Danach wurde der Wagenkasten neu lackiert und mit einer selbsterstellten Beschriftung als AB4ylwe 33544 vervollständigt. Die Inneneinrichtung sowie die Innenwände wurden farblich angepasst lackiert und ein paar Personen eingesetzt. Die Radsätze habe ich auf RP25/88 abgedreht. Der Fahrzeugrahmen bekam Federpuffer mit 5,2 mm Tellerdurchmesser und OBK-Kupplungen. Nach diversen positiven Rollversuchen über Weichen und Gleise kann der Wagen dem Modellbahnbetrieb übergeben werden.
Somit steht ein Wagen, der häufiger in Gießen anzutreffen war, für die Personenzüge in Grünberg zur Verfügung.
Quellen:
Wolfgang Diener „Die Reisezugwagen und Triebwagen der Deutschen Reichsbahn 1930“ Röhr-Verlag
MIBA 05/2006 Seite 16 – 19 „Vierachsige Durchgangswagen Heidenau-Altenberg“ von Michael Meinhold und Martin Knaden.
Am letzten Wochenende haben wir uns wieder in kleiner Runde in der Rhön getroffen, um weiter an unserem Bahnhof zu bauen. Diesmal stand das Treffen ganz im Zeichen der Signale.
Beim Transport haben die Signale etwas gelitten. Beim linken Signal war die Lötstelle des Mastes wohl kalt und löste sich durch die Erschütterungen des Transports. Auch sind die Signalscheiben der Laternen nicht einheitlich angebracht, bei manchen Signalen ist Grün oben, bei anderen Rot. Da müssen wir noch mal ran.
Soweit möglich wurden dann die Signale in die entsprechenden Schächte gesetzt und die Endlagen der Servos in die Decoder einprogrammiert. So können nun schonmal die Ausfahrten signalisiert werden.
Die Einfahrtsignale konnten leider nicht getestet werden, da wir die notwendige Dokumentation des Signaldecoders erst nach dem Wochenende erhalten hatten.
Ein weiterer wichtiger Punkt bei dem Treffen war der Test der Stromversorgung der Decoder. Beim ersten Aufbau des Bahnhofs in Hochdorf-Assenheim kam es immer wieder zu zufälligem Umlaufen von Weichen, ohne dass es dazu einen Schaltbefehl gegeben hätte. Unsere Vermutung war, dass die Spannungsversorgung der Decoder nichts stabil genug war, so dass Spannungsschwankungen zu Störungen führten. Aus diesem Grund speisen wir inzwischen die Segmente mit 12V und haben vor jeden Decoder einen Spannungsregler gesetzt, der die 12V auf die vom Decoder benötigten 5V heruntersetzt. Diese Maßnahme hat sich bewährt, wir konnten während des ganzen Basteltreffens keine Fehlschaltung mehr beobachten.
Da nun ein Großteil der Signale und alle Felderblock-Bedienteile an einem Ort versammelt waren, konnte auch die korrekte Funktion des Streckenblocks an allen Streckenabgängen getestet werden. Mangels Platz um drei weitere Bahnhöfe aufzubauen, wurden für die Gegenstellen normale Blockkisten mit Bahnhofssimulatoren eingesetzt.
Die Bedienung erfordert ein kleines bisschen Umdenken im Vergleich zu den „normalen“ Blockkisten. Nach einigen Ein- und Ausfahrten geht das ganze dann aber immer flüssiger. Soweit wir das von den Tests mit simulierten Bahnhöfen sagen können, funktioniert der Streckenblock in Grünberg auf allen Streckenästen.
Während des Basteltreffens bekamen wir auch noch Besuch von einem der Erbauer des Bahnhofs Walburg. Er zeigte uns das Segment mit dem wunderschön gestalteten Bahnübergang in der Einfahrt zum Bahnhof. Die Schranken dort werden von Servos bewegt, die von der Steuerung von RST angesteuert werden. Passend zum Öffnen und Schließen der Schranken erzeugt die Steuerung auch die Glockenschläge.
Einen Bahnübergang gibt es in unserem Bahnhof Grünberg auch, hierzu haben die Arbeiten aber noch nicht angefangen.
Als Ergebnis des Basteltreffens sind wir sehr zuversichtlich, dass die Stellwerkstechnik soweit funktionsfähig ist. Noch etwas Nacharbeiten ist bei den Signalen angesagt, damit diese sauber die Positionen der Signalflügel einnehmen. Insgesamt ist der Bahnhof aber wieder einen Schritt weiter zur Einsatzbereitschaft beim Treffen in Petersberg im Sommer gekommen.