Nach längerer Pause konnten wir uns an diesem Wochenende endlich mal wieder zum gemeinsames Basteln treffen. Dabei wurden so einige Baustellen angegangen. Ein besonderer Schwerpunkt lag dabei auf dem Bahnhofskopf Richtung Gießen.
Kopframpe
Nachdem bei den letzten Basteltreffen der Kern der Rampe erstellt wurde und inzwischen auch die Stützmauern angefertigt wurden, konnten nun alle Einzelteile zusammen gebracht werden. Als erstes wurde die Kante der Ladestraße gesetzt.
Da es sich ja hier um eine Kopframpe handelt, gibt es auch dafür eine erhöhte Kante mit Befahrmöglichkeit.
Als nächstes wurde der Belag der Rampe angebracht. Es handelt sich hier um Matten mit Kopfsteinpflaster. Die Fugen zwischen den Matten wurden noch verfugt und dann natürlich alles noch farblich behandelt.
Bahnübergang
Für den Bahnübergang wurde die exakte Position der Schranken festgelegt. Damit konnten nun auch die Löcher für die Aufnahme der Lager der Schrankenbäume in die Grundplatte eingebracht werden. Bei der Gelegenheit wurde auch die Straße noch einmal überarbeitet. Wir haben inzwischen ein Vorbildfoto erhalten, in dem ein Ausschnitt des Bahnübergangs zu sehen ist. Dort ist zu erkennen, dass die Straße selbst mit Kopfsteinpflaster versehen war, der Bereich direkt an den Schienen aber geteert wurde. Diese Situation wollen wir natürlich auch so umsetzen. Da das Kopfsteinpflaster stärker aufträgt als die Teerdecke, musste dazu der Unterbau der Straße noch einmal neu erstellt werden.
Auf dem folgenden Bild ist ein Überblick über den Bahnhofskopf im aktuellen Zustand zu sehen.
Schotterarbeiten
Obwohl wir inzwischen die meisten Gleise geschottert haben, sind noch an einigen Stellen Nacharbeiten notwendig. So hatten wir bisher die DKW noch nicht eingeschottert. Das haben wir bei diesem Basteltreffen gemacht. Dazu wurde zuerst der Bereich neben den Gleisen mit einer Schicht Split versehen. Er wurde in ein Bett von stark verdünntem Weißleim eingestreut.
Wenn diese erste Schicht angetrocknet ist, kann mit dem Aufbringen des Schotters begonnen werden. Dabei ist besonders darauf zu achten, dass kein Schotterstein in die Rillen der Weichenzungen und Herzstücke gerät. Um ein Ankleben der Zungen durch den Weißleim zu vermeiden, haben wir vor dem Schottern etwas Öl auf die Gleitplatten gegeben. Wenn die Zungen dadurch leichter zu bewegen sind, ist das ein netter Nebeneffekt.
Im Anschluss werden die Gleise großzügig mit entspanntem Wasser eingenäßt und dann der stark verdünnte Weißleim mit einer Spritze mit Kanüle in die Schwellenfächer einbracht. Danach muss das ganze eine Nacht durchtrocknen.
In Bahnhöfen sind die Flächen zwischen den Gleisen üblicherweise auf ein ähnliches Niveau wie die Schwellenoberkanten verfüllt. Um dafür nicht unnötig Split einbringen zu müssen, haben wir Matten aus 1-2mm Kork in die Gleiszwischenräume geklebt. Rund um die schon vorher eingebauten Wattenscheid-Schächte wurden diese Mappen nur grob angepasst. Damit bleiben Lücken zwischen der Oberfläche und dem Einsatz, die es zu schließen galt.
In einem ersten Schritt wurde dazu aus Polystyrol-Streifen ein stabiler Rahmen in passender Höhe rund um den Schacht gesetzt. An besonders engen Stellen wie im folgenden Bild waren nur zwei Streifen notwendig, da die anderen Seiten durch die Gleise selbst begrenzt sind.
Nachdem der Kleber für die Streifen ausgehärtet war, wurden die restlichen Lücken verspachtelt, mit Farbe grundiert und zum Abschluss geschottert. Wenn dann noch die Signaleinsätze passend behandelt werden, sollten die Öffnungen im eingebauten Zustand kaum noch zu erkennen sein.
Grenzzeichen
Ein für den Betrieb wichtiges aber leicht zu übersehendes Bauteil im Gleisbereich sind die Grenzzeichen. Nachdem wir mit dem Schottern der Weichen soweit fertig sind, konnten nun auch die Grenzzeichen platziert werden.
Wasserkran
Das Stellwerk Gf enthält in seinem Turm einen Wassertank zur Versorgung der im Bahnhof haltenden Dampflokomotiven. Damit deren Tender mit dem Wasser befüllt werden konnten, gab es in Grünberg in der Nähe des Stellwerks auch einen Wasserkran. Diesen haben wir probeweise aufgestellt, um zu testen, ob er an der geplanten Position lichtraumprofilfrei stehen kann. Es wird schon recht eng. Eventuell wandert der Kran deswegen noch etwas weiter von der Weichenspitze weg, bevor er endgültig eingebaut wird.
H-Tafeln
Ein für den Zugverkehr wichtiges Signal stellt die H-Tafel dar. Diese zeigt dem Zugführer die Stelle an, an der der Zug spätestens zum Halten kommen muss. Bisher hatten wir noch keine solchen Tafeln eingebaut. In Original waren in Grünberg diese H-Tafeln beleuchtet ausgeführt und nicht nur als einfache Blechtafeln. Diese haben wir im 3D-Druck nachgebaut und beim aktuellen Basteltreffen verbaut. Damit muss nun zumindest an dieser Stelle das Zugpersonal nicht mehr raten, wo es den Zug zum Stehen bringen soll.
Kilometrierung
Im Zusammenhang mit dem Einbau der H-Tafeln und der Bestimmung der Nutzlängen der Gleise habe wir noch einmal überprüft, ob der Modellbahnhof auch wirklich mit den Abmessungen des Vorbilds übereinstimmt. Dafür haben wir uns die Kilometrierung aus dem Plan auf die Modulkästen übertragen. Die Übereinstimmung von Vorbild und Modell passt.
Kleinere Baustellen
Neben den größeren Arbeiten gab es auch noch viel Detailarbeit zu erledigen. So wurde zum Beispiel im Bereich der Steuerlogik für das Stellwerk die Ausgabe der Lichtschranken an den Ein- und Ausfahrten invertiert. Sie sollten nun zu der Logik passen, die die LN2Block-Platinen erwarten.
Parallel zu den übrigen Arbeiten wurden auch noch Testfahrten mit Fahrzeugen durchgeführt, die sich bei den letzten Treffen auffällig verhalten haben. So neigten einige Umbau-Dreiachser zu Entgleisungen. Hier scheint ein Problem mit den Maßen der Radsätze vorzuliegen.
Aktuell verwenden wir Binderücken aus Kunststoff, um die Kabel unter den Segmenten zu bündeln. Es hat sich jedoch gezeigt, dass der verwendete Kunststoff recht empfindlich ist und die einzelnen Laschen beim Ein- und Ausfädeln von Kabeln recht schnell abbrechen. Wir überlegen deswegen, bei der nächsten größeren Änderung an der Verkabelung (ja, da kommt noch was 🙂 ) auf Kabelbinder in verschraubte Sockel umzusteigen. So oft werden wir die Verkabelung in Zukunft ja hoffentlich nicht anfassen, dass die festen Kabelbinder ein Problem werden.
Unabhängig von Grünberg wurde auch noch an einem Uhrtaktgeber gearbeitet, der bisher noch nicht bei Treffen eingesetzt wurde, da er keine erkennbare Funktion zeigte. Nach einem erneuten Aufspielen der aktuellen Software ist dieser nun auch funktionsfähig und steht für Treffen zur Verfügung.
Fazit
Es hat unheimlich Spass gemacht, sich mal wieder mit der Truppe zum Basteln zu treffen. Auch das spätsommerliche Wetter hat zur sehr angenehmen Atmosphäre beigetragen, so dass wir sehr produktiv waren. So machen Basteltreffen richtig Spass! Der Termin für das nächste Treffen ist schon geplant…