07. Januar 2023 – Tischlern

Als Modul-Bahner ist man bemüht, seine Module mit Zubehör möglichst kompakt zu bauen und zu verpacken, um den kostbaren Platz im PKW möglichst gut ausnutzen zu können. Jede Lücke wird genutzt, um noch eine kleine Kiste mit Material unterzubringen. Dieses Vorgehen führt jedoch häufig dazu, dass der Auf- und Abbau eines Modulbahnhofs sehr aufwändig wird und lange dauert, da er quasi beim Treffen aus den einzelnen Teilen wieder zusammengesetzt wird. Erst die Modulkästen, dann extra die Gebäude und andere hohe Gegenstände wie Bäume und Signale. Die Verkabelung, die Stellwerkstechnik und allerlei Ablagen und Tische müssen ausgepackt und verbaut werden.

Wenn der Bahnhof jedoch so groß ist, dass man ihn sowieso in einem Anhänger oder mit einem Transporter transportieren muss, ergeben sich plötzlich neue Möglichkeiten, da nun nicht mehr so platzsparend wie möglich gebaut und gepackt werden muss. So bietet es sich nun an, die Segmente alle gleich lang zu bauen oder mit Ansatzteilen für den Transport auf ein einheitliches Maß zu bringen. So kann man sie für den Transport mit schützenden Stirnbrettern versehen und zum Transport einfach übereinandergestapelt einladen. Damit wird nur ganz empfindliches Material für den Transport abgebaut, der Rest bleibt auf dem Segment.

Diesen Ansatz wollen wir für Grünberg auch für unsere Stellwerke verfolgen. Bisher bestanden sie aus lauter Einzelteilen, die auf einem mitgebrachten Regal angeordnet und miteinander verbunden werden mussten. Das Stauen und der Aufbau kostet Zeit. Die Idee ist deswegen, die Stellwerke in einen Stelltisch zu integrieren und diesen komplett aufgebaut in einer der bekannten Euroboxen mit Deckel zu transportieren. Beim Treffen wird das Stellwerk dann nur aus der Box entnommen, mit vier Alubeinen versehen und mit einem Strom- und einem LN-Kabel mit dem Bahnhof verbunden. Noch ein paar Kleinigkeiten eingesteckt und schon ist das Stellwerk betriebsbereit. Zum Transport kommen folgende Eurokisten mit 80x60cm Grundfläche zum Einsatz:

Transportboxen für die Stellwerke

Passend für das Innenmaß der Boxen wurden dann die Stelltische entworfen. Hier sind die Einzelteile dafür zu sehen:

Einzelteile des Stelltischs

Zuerst wurden die Einzelteile provisorisch miteinander verschraubt, so dass sich schon mal ein erster Eindruck des späteren Tisches ergibt. Hier ist er noch mit den bisherigen Stellwerkskomponenten versehen:

Neuer Stelltisch mit bisherigen Komponenten

Als Nächstes soll in die Grundplatte des Stelltischs eine Platte eingelassen werden, auf der die Schalter zum Stellen der Weichen und Signale befestigt werden. Für einen späteren Ausbau mit originalgetreuen Stellhebeln von RST kann diese Platte dann einfach ausgetauscht werden. Die Hebel für die Fahrstraßen auf dem ursprünglichen Stellpult wandern dann unter den Blockaufsatz, der auf der rechten Seite zu sehen ist. Die entspricht auch der Position beim Vorbild. Zusätzlich kann später ein schematischer Gleisplan auf einer Extraplatte hochkant zwischen die hochgezogenen Seiten des Stelltisch geklemmt werden. Da der Gleisplan auf der Vorderseite- und Rückseite jeweils gespiegelt aufgedruckt ist, können die Stelltische in Zukunft auf beiden Seiten des Bahnhofs betrieben werden, es muss nur jeweils der Gleisplan umgedreht werden. Vorne auf dem Stelltisch ist genug Platz, um die BFO oder andere Dokumente abzulegen.

Als Nächstes soll nun die Grundplatte mit Ausschnitten für die Platte mit den Stellhebeln und mit Klappgriffen für die Entnahme versehen werden. Sobald die neue Stellhebel-Platte da ist, kann dann die Technik vom alten Stellpult in den neuen Stelltisch umgebaut werden.

11. Dezember 2022 – Basteltreffen

An diesem Wochenende haben wir uns wieder zu einem gemeinsamen Basteltreffen versammelt, um an unserem Bahnhof weiterzuarbeiten. Es gibt ja noch genügend offene Baustellen.

So wurde zum Beispiel das Gleis hinter der Drehscheibe verlängert, so dass dort eine Lok abgestellt und gleichzeitig eine andere Lok gedreht werden kann. Das sollte etwas mehr Flexibilität bei der Betriebsgestaltung geben. Für die Gleisverlängerung musste erst eine passende Trasse angelegt werden, da ja nach der ursprünglichen Planung nach der Drehscheibe Schluss sein sollte. Nachdem die Trasse eingeklebt und die Höhe an das vorhandene Trassenbrett angeglichen wurde, konnte das Gleis verlegt werden.

Ergänzung eines Abstellgleises

Nachdem das erledigt war, haben wir damit angefangen, die noch offenen Stellen in den Kästen mit Hartschaum zu verschließen. Als Nächstes kann dann an diesen Stellen die Geländekontur herausgearbeitet werden.

Schließen der Geländekontur mit Hartschaum

Bei den Weichen hatten wir bisher das Problem, dass die Laternenachsen nicht vollständig um 90 Grad gedreht haben. Der Widerstand für die Servos wurde schon vor Erreichen der Endlage des Antriebs so groß, dass sie nur noch geknurrt haben. Als Lösung dieses Problems haben wir die Weichenantriebe mit Distanzhülsen tiefergelegt. So wird der Stelldraht länger und damit auch weicher. Der Antriebsschieber kann so weiter verschoben werden, bis die Rückstellkraft der Weichenzungen zu stark wird. Nun lassen sich alle Laternen um 90 Grad drehen.

Um die Laternendrehung anzuzeigen haben wir ein weiteres Bauteil aus dem 3D-Drucker missbraucht. Wir haben uns die für die Weichenlaternen benötigten Stellböcke mit den angesetzten Antrieben nämlich als 3D-Modell erstellt und gedruckt. Damit können einfach alle benötigten Kombinationen von Stellbock, Antrieb und Kanal hergestellt werden. Da die Bohrungen in der aktuellen Version noch etwas zu knapp waren, klemmten die Antriebe auf der Stellachse und ließen sich so als Einstellhilfe für die Laternendrehung verwenden 🙂

Weichenantrieb mit Stellbock

Als nächsten Schritt werden wir die Position der Drahtzugleitungen festlegen und dementsprechend die Kanäle dafür platzieren. Dann können auch schon die ersten Schotterarbeiten beginnen. Dafür haben wir uns auch schon mal eine erste Auswahl an Schotter angeschaut. Da die Hauptgleise angenommenerweise vor Kurzem erneuert wurden, soll der Schotter hier noch sauberer aussehen. Auf den Nebengleisen ist der Schotter älter und damit verschmutzter.

Verschiedene Schottersorten

Für den Streckenblock sind Sensoren an den Ein- und Ausfahrten des Bahnhofs notwendig. Dafür kommen bisher induktive Stromsensoren zum Einsatz. Wir haben jedoch erlebt, dass diese zumindest an einem Bahnhofskopf nicht einwandfrei funktionieren und teilweise nicht auslösen. Wir haben deswegen an diesem Bahnhofskopf noch zusätzlich einen optischen Sensor eingebaut, den wir von FREMO-Freunden erhalten haben. Dieser läuft aktuell noch parallel zum Stromfühler. Langfristig könnte er mit einer kleinen Zusatzlogik sogar den Stromfühler ganz ersetzen, da damit eine etwas bessere Freimeldung möglich sein könnte. Das muss sich aber erstmal im Betrieb zeigen.

Für die beiden Stellwerke haben wir erste Stellproben durchgeführt, die in eigene Stelltische für jedes Stellwerk münden sollen. Auch gab es erste Prototypen der Spiegelfelder des Streckenblocks für den Fahrdienstleiter zu sehen. Diese sind notwendig, damit der Fahrdienstleiter an seinem Arbeitsplatz auch die Informationen über die Belegung der Strecken hat.

Insgesamt war es wieder mal ein schönes und produktives Basteltreffen, bei dem unser Bahnhof wieder ein paar Schritte weiter gediehen ist.

20. November 2022 – Dächer decken

Das Stellwerk Gf des Bahnhofs Grünberg hatte bisher nur eine Eindeckung aus grauer Farbe erhalten.

Bemaltes Dach des Stellwerks Gf

Das reicht für einen ersten optischen Eindruck aus, kann so auf Dauer aber natürlich nicht bleiben.
Es sollte ein Dach mit Bitumenbahnen werden. Zum Einsatz kamen dabei die Produkte von Kreativ3.De. Dort sind nicht nur Bögen zum Darstellen der Bitumenbahnen, sondern auch Bögen erhältlich, mit denen die Abdeckung des Firstes nachgebildet werden kann.
Nach dem Ausschneiden der passenden Teile werden diese mit Kleber von der Rolle versehen und dann auf das Dach aufgeklebt.

Dach mit Bitumenbahnen

Beim zweiten Dach wurde bisher nur die Firstbahn aufgeklebt, da zuerst noch der Schornstein gebaut und dann eingepasst werden muss. Dann erhält aber auch dieses Dach seine Eindeckung.

Stellwerk mit teilweise gedecktem Dach

01. November 2022 – Zweiter Treffeneinsatz für Grünberg

Beim FREMO-Treffen in Hochdorf-Assenheim hatte unser Bahnhof Grünberg seinen zweiten Treffeneinsatz. Bilder des Treffens gibt es wieder im Kleinbahnwiki zu sehen.

Überblick über den Bahnhof Grünberg

Nach dem vorherigen erfolgreichen Einsatz in Petersberg haben die Fahrplaner dieses Mal auch etwas mehr Betrieb in Grünberg eingeplant. Zwischendurch waren so auch schon mal alle Gleise des Bahnhofs voll belegt.

Alle Gleise belegt

Damit der Bahnhof auch von den Fahrgästen und dem Zugpersonal gleich erkannt wurde, gab es als nette Geste von den FREMO-Kollegen passende Bahnhofsschilder.

Neues Stationsschild

Auch die Stellwerkstechnik hat soweit gut funktioniert. Wir haben diesmal Betrieb mit drei Personen gemacht, einem Fahrdienstleiter (FDL) sowie jeweils einem Wärter für jedes Stellwerk. Diese Besetzung hat sich bewährt, so dass wir den Betrieb daraufhin ausrichten werden. Dafür bekommt der FDL dann noch einen zusätzlichen Tisch, um seine Fahrplanunterlagen ausbreiten zu können. Etwas Licht kann da in den dunklen Ecken der Halle ganz hilfreich sein.

Arbeitsplatz des Fahrdienstleiters

Für die Stellwerke steht nun als nächstes der weitere Umbau auf den Felderblock an. Dazu haben wir während des Treffens auch viele wertvolle Hinweise von Kollegen bekommen, die im „echten“ Betriebsdienst tätig sind. Diese wollen wir natürlich gerne umsetzen, um die Sicherungstechnik im Bahnhof zu verbessern. So werden nun als Nächstes die Fahrstraßenhebel in den Blockkasten wandern und es wird eine Abhängigkeit der Fahrstraßenfreigabe vom jeweils anderen Stellpult oder von Gleismeldern geben. Die Gedanken dazu müssen aber noch weiter ausgearbeitet werden.

Stellwerk Gf

Für dieses Jahr wurde auch gleich noch ein Basteltreffen geplant, in dem es mit dem endgültigen Einbau der Weichenantriebe, der Verlegung von Kabelkanälen für die Seilzugleitungen und dem Bau der Bahnsteige weitergehen soll.

25. September 2022 – Zusätzliche Stromsensoren

Der Streckenblock benötigt für die Funktion Kontakte, die bei der Ein- und Ausfahrt eines Zuges ausgelöst werden. Bisher kamen dazu induktive Stromsensoren auf freier Strecke zum Einsatz, die von Decodern in den Einfahrtsignalen ausgewertet werden. Damit ergibt sich eine Abhängigkeit von der einwandfreien Funktion der Einfahrtsignale und zusätzlich mehr Verkabelungsaufwand beim Aufbau. Die Sensoren müssen ja in die Stromzuführung zu einfachen Streckenmodulen eingeschleift werden. Um hier etwas unabhängiger zu werden, haben wir beschlossen, zusätzliche Kontakte an den jeweiligen Gleisenden des Bahnhofs einzubauen. Da es an allen Abgängen passenderweise schon isolierte Gleisabschnitte gab, genügt es, deren Stromversorgungsleitungen durch die Spulen von induktiven Stromsensoren zu führen.

Induktiver Sensor für zwei Gleise

Natürlich musste nach so einem Umbau auch noch ein Funktionstest durchgeführt werden. Dafür genügt zwar das einzelne Segment, in dem sich der Stromsensor befindet es musste aber auch die restliche Stellwerkstechnik und ein Fahrloconet mit aufgebaut werden. So ergibt sich doch schon ein recht großer Verhau, um eine einzelne Lok fahren zu lassen:-)

Technik für Block-Tests

Die Technik soll so auf dem Treffen in Hochdorf-Assenheim zum Einsatz kommen, um zu prüfen, ob auch mit den Anderungen noch alles wie geplant funktioniert. Danach sollen die Stellpulte mit der notwendigen Technik in Kisten verbaut werden, die zum einen den Transport erleichtern aber auch die ganzen Komponenten bündeln und den Aufbau erleichtern sollen. Im Idealfall benötigt dann jedes Stellwerk nur noch einen Strom- und einen Loconetanschluss.