18. April 2022 – Weiterbau des Stellwerks Gf

Seit dem ersten Bericht zum Bau des Stellwerks Gf sind nun auch schon ein paar Wochen vergangen. Inzwischen hat sich aber auch schon wieder etwas getan, wovon hier berichtet werden soll.

Nach der erfolgten Grundierung der Wandflächen wurden die Fensterbänke eingepasst. Es handelt sich hier um einfache PS-Streifen.

Einbau der Fensterbänke im Stellwerk Gf

Nun konnte mit der Farbgebung der Wände begonnen werden. Die Innenwände erhielten einen einfachen weißen Anstrich, da die Grundierung auch auf die Innenseite gekommen war. So kann man die Wände natürlich nicht lassen. Für die Außenseite kam ein ans Vorbild angelehnter Gelbton zum Einsatz. Um die Putzstruktur zu imitieren, wurde die Farbe aufgetupft und nicht aufgestrichen. Auf dem Bild sieht man die Außenwände direkt nach dem Auftupfen der Farbe.

Erster Farbauftrag der Außenwände am Stellwerk Gf

Nach dem Trocknen der ersten Farbschicht gab es noch einen zweiten Auftrag, da die erste Schicht nicht deckend war. Nun kann man schön die raue Struktur erkennen. Zwar deutlich rauer als es maßstäblich wäre, aber ich denke, es wirkt so realistischer.

Zweite Farbschicht

Die Fensterbänke wurden bei der Farbgebung der Wände zum Teil mit gestrichen. Da sie aber einen anderen Farbton bekommen sollen, wurden sie rundherum abgeklebt und mit einem Grauton abgesetzt.

Farbgebung der Fensterbänke

Für die Dächer wurde eine einfach Unterkonstruktion aus PS-Platten erstellt. Sie erhalten später noch eine Lage Bitumenbahnen, die aber noch gefertigt werden müssen. Bis dahin wurde das Dach provisorisch in Grau gestrichen, um einen Eindruck von der Wirkung zu bekommen.

Die Fenster sind hier schon in Weiß lackiert und provisorisch eingesetzt. Vor der endgültigen Montage bekommen sie noch eine Verglasung.

Fenster und ein provisorisches Dach

Nun fehlen noch der Kamin, Regenfallrohre und vor allem die Stahl-Treppe auf der Rückseite. Hier muss ich noch überlegen, wie ich die am besten baue.

16. April 2022 – Dies und das

Vor Ostern gab es noch ein kleines Basteltreffen, um weitere Details in Grünberg voran zu bringen.

So wurden unter anderem die Einfahrsignale mit den Signaldecodern versehen. Der überlange Einsatz vor notwendig, um noch eine zusätzliche RJ45-Buchse unterzubringen. Diese dient dem Anschluss eines Stromsensors, wie er auch bei der Bahnübergangssteuerung zum Einsatz kommt. Der Sensor wird für den Streckenblock benötigt. Er wird direkt durch den Servodecoder im Signalschacht ausgewertet und der Zustand als Loconet-Paket verschickt. Das ermöglicht es uns, im Prinzip jedes Signal als Schaltkontakt zu verwenden und reduziert den Verkabelungsaufwand, da nur eine Leitung vom Signal zum Bahnhof gezogen werden muss.

Signaleinsatz mit Servos, Buchse für den Stromfühler und Signaldecoder

Im Bahnhof Grünberg gibt es doch schon eine ansehnliche Sammlung von Signalen, die nun elektrisch fertig sind und nur noch eine mechanische Überarbeitung benötigen, damit die Signalflügel sauber stellen.

Signale für Grünberg

Parallel zu den Arbeiten an den Signalen ging es mit dem Gleisbau weiter. Die DKWs bestehen aus Gleisprofilen, die auf Pertinax-Schwellen gelötet wurden. Nachdem die Weichen nun eingebaut sind und einwandfrei funktionieren, können die Gleisnägel angebracht werden. Es handelt sich dabei um abgeschnittene Tackerklammern, wie es hier beschrieben wurde. Für jeden Nagel wird dabei ein Loch gebohrt und der Nagel mit einer Zange eingedrückt. Eine sehr meditative Arbeit…

DKW mit Gleisnägeln

Für die Arrangementplanung ist es wichtig, die genauen Abmessungen der einzelnen Segmentkästen zu kennen. Es gibt zwar die Konstruktionszeichnungen für die Kästen, aber die Erfahrung zeigt, dass der gebaute Kasten immer von den geplanten Maßen abweicht. Deswegen werden alle Kästen nach dem Bau noch einmal vermessen. Mit den vier Seitenlängen und den beiden Diagonalen kann dann eine exakte Zeichnung des Kastens für die Planung angelegt werden.

Vermessung der Kästen

Wie schon auf dem letzten Bild zu erkennen ist, haben wir auch schon etwas Farbe ins Spiel gebracht und provisorisch die Oberflächen auf die Modulkästen gemalt. Das gibt einen ersten Eindruck, wie es denn später mal aussehen könnte und ermöglicht Anpassungen in einem frühen Stadium, wo Änderungen noch einfach sind. Außerdem macht es auch für den Betrachter einen großen Unterschied, ob er nur auf weiße Oberflächen oder auf die Andeutung einer Landschaft schauen kann.

Landschaft in Farbe

Die zwei Tage Basteln in kleiner, feiner Runde haben uns wieder einen Schritt weiter zu einem funktionsfähigen Bahnhof gebracht. Weitere Abschnitte sind schon in Arbeit, so dass wir beim ersten geplanten Einsatz in Petersberg hoffentlich noch etwas mehr zeigen können.

02. April 2022 – Signaltechnik

Am letzten Wochenende haben wir uns wieder in kleiner Runde in der Rhön getroffen, um weiter an unserem Bahnhof zu bauen. Diesmal stand das Treffen ganz im Zeichen der Signale.

Beim Transport haben die Signale etwas gelitten. Beim linken Signal war die Lötstelle des Mastes wohl kalt und löste sich durch die Erschütterungen des Transports. Auch sind die Signalscheiben der Laternen nicht einheitlich angebracht, bei manchen Signalen ist Grün oben, bei anderen Rot. Da müssen wir noch mal ran.

Beschädigte Signale

Soweit möglich wurden dann die Signale in die entsprechenden Schächte gesetzt und die Endlagen der Servos in die Decoder einprogrammiert. So können nun schonmal die Ausfahrten signalisiert werden.
Die Einfahrtsignale konnten leider nicht getestet werden, da wir die notwendige Dokumentation des Signaldecoders erst nach dem Wochenende erhalten hatten.

Signalisierung der Ausfahrt Richtung Gießen

Ein weiterer wichtiger Punkt bei dem Treffen war der Test der Stromversorgung der Decoder. Beim ersten Aufbau des Bahnhofs in Hochdorf-Assenheim kam es immer wieder zu zufälligem Umlaufen von Weichen, ohne dass es dazu einen Schaltbefehl gegeben hätte. Unsere Vermutung war, dass die Spannungsversorgung der Decoder nichts stabil genug war, so dass Spannungsschwankungen zu Störungen führten. Aus diesem Grund speisen wir inzwischen die Segmente mit 12V und haben vor jeden Decoder einen Spannungsregler gesetzt, der die 12V auf die vom Decoder benötigten 5V heruntersetzt. Diese Maßnahme hat sich bewährt, wir konnten während des ganzen Basteltreffens keine Fehlschaltung mehr beobachten.

Spannungsversorgung der Decoder und DCC-Einspeisung

Da nun ein Großteil der Signale und alle Felderblock-Bedienteile an einem Ort versammelt waren, konnte auch die korrekte Funktion des Streckenblocks an allen Streckenabgängen getestet werden. Mangels Platz um drei weitere Bahnhöfe aufzubauen, wurden für die Gegenstellen normale Blockkisten mit Bahnhofssimulatoren eingesetzt.

Die Bedienung erfordert ein kleines bisschen Umdenken im Vergleich zu den „normalen“ Blockkisten. Nach einigen Ein- und Ausfahrten geht das ganze dann aber immer flüssiger. Soweit wir das von den Tests mit simulierten Bahnhöfen sagen können, funktioniert der Streckenblock in Grünberg auf allen Streckenästen.

Stellpult „Go“ mit Felderblock-Bedienteilen

Während des Basteltreffens bekamen wir auch noch Besuch von einem der Erbauer des Bahnhofs Walburg. Er zeigte uns das Segment mit dem wunderschön gestalteten Bahnübergang in der Einfahrt zum Bahnhof. Die Schranken dort werden von Servos bewegt, die von der Steuerung von RST angesteuert werden. Passend zum Öffnen und Schließen der Schranken erzeugt die Steuerung auch die Glockenschläge.

Bahnübergang Walburg

Einen Bahnübergang gibt es in unserem Bahnhof Grünberg auch, hierzu haben die Arbeiten aber noch nicht angefangen.

Als Ergebnis des Basteltreffens sind wir sehr zuversichtlich, dass die Stellwerkstechnik soweit funktionsfähig ist. Noch etwas Nacharbeiten ist bei den Signalen angesagt, damit diese sauber die Positionen der Signalflügel einnehmen. Insgesamt ist der Bahnhof aber wieder einen Schritt weiter zur Einsatzbereitschaft beim Treffen in Petersberg im Sommer gekommen.

21. Februar 2022 – Felderblock kompakt

Im Beitrag 24. Dezember 2021 – Blockvorbereitungen wurde über die ersten Schritte bei der Integration des Streckenblocks in das Stellwerk des Bahnhofs Grünberg berichtet. Für die Realisierung der Bedienoberfläche des Felderblocks wurde damals noch ein Panel-Decoder eingesetzt, der die LEDs der Blockfelder ansteuert und die Tastendrücke auswertet. Damit ist der Decoder bei weitem nicht ausgelastet und man hat einen unschönen Aufwand für die Verkabelung. Schon damals war klar, dass da etwas besseres her musste.

DKap, von dem ja auch die LN2Block-Platinen stammen, hatte die Idee, die für den Felderblock benötigten Taster und LEDs zusammen mit einem Arduino Nano und einem LocoNet-Interface auf einer Platine zu integrieren. So hat man alle benötigten Komponenten zusammen und die LEDs und Taster sitzen automatisch an der richtigen Position, ohne dass man sich Gedanken über die Verkabelung machen muss. Aus unserer Sicht eine sehr schöne Lösung!

Inzwischen wurden die ersten Prototypen der Platine gefertigt und bestückt. Leider wurden dabei noch ein paar Fehler entdeckt, aber die wesentliche Funktion kann zumindest schon mal getestet werden. Damit die Platine nicht nackt auf dem Schreibtisch liegt, musste noch ein passendes Gehäuse her. Langfristig soll dafür eine kleine Box aus gelasertem HDF zum Einsatz kommen, die schnell hergestellt werden kann und auch stabil genug für den Treffenalltag ist. Für den testweisen Aufbau hier ließ sich aber ein 3D-gedrucktes Gehäuse einfacher und schneller realisieren. Die Einzelteile des Gehäuses sieht man im folgenden Bild. Eine Rückwand ist (noch) nicht vorhanden.

Einzelteile Felderblock-Bedienteil

Zusammengebaut sieht das Ganze dann so aus: Der Draht als Achse für die Hebel muss noch passend gekürzt werden auch die Kurbel ist noch nicht konstruiert.

Felderblock-Bedienteil

Die Anzeigen der Felder sollen einen Farbwechsel von weiß nach rot durchführen können. Eine mechanische Lösung, z.B. mit einem Servo, wäre mit Sicherheit am vorbildgerechtesten. Wir haben uns jedoch dagegen entschieden, da wir bei einer so filigranen Mechanik befürchten, dass sie im Treffenalltag nicht zuverlässig genug funktioniert. Auch die Kosten spielen eine Rolle, da das gleiche Bedienfeld auch für den später geplanten Bahnhofsblock zum Einsatz kommen soll. Da kommen schnell einige Felder zusammen. Wir haben uns deswegen für eine einfachere Variante mit LEDs entschieden. Dabei kommen auch nicht zwei LEDs (weiß und rot) zum Einsatz, sondern nur eine einzelne rote LED und eine weiße Diffusor-Scheibe. Wenn die LED aus ist, ist die Scheibe weiß. Ist die LED angeschaltet, leuchtet die Scheibe rot. Eine einfache Lösung, die aber doch ihre Funktion erfüllt.

Beleuchtete Felder

Zusätzlich zu den LEDs sind am oberen Rand der Platine noch Taster für die Betätigung der Felder integriert. Auch ein Drehgeber ist integriert, mit dem die Funktion der Kurbel imitiert werden kann. Für zusätzliche Melder und Schalter sind Anschlüsse auf der Platine vorgesehen. Über eine Erweiterungsplatine können noch Fahrstraßenhebel in Form von Kippschaltern hinzugefügt werden. Mit LEDs kann signalisiert werden, ob der Schalter aktuell betätigt werden darf oder nicht. Somit sind zum Aufbau eines vollständigen mechanischen Stellwerks nur noch die Weichen- und Signalhebel notwendig.

16. Januar 2022 – Baubeginn für das Stellwerk Gf

Da die Gebäude des Bahnhofs Grünberg nicht als Modelle zu kaufen sind, ist hier Selbstbau angesagt. Hier soll der Beginn des Baus des Fahrdienstleiter-Stellwerks Gf vorgestellt werden. Dazu gab es zuerst einen Vorort-Termin, bei dem das Gebäude fotografiert und vermessen wurde. Basierend auf diesen Informationen konnten dann Konstruktionszeichnungen des Gebäudes erstellt werden.

Bei der Konstruktion wurde darauf geachtet, dass die Gebäude später aus Polystyrolplatten aufgebaut werden sollen. So ergaben sich einzelne Zeichnungen für die benötigten Seitenteile. Die Zeichnungen wurden auf Papier ausgedruckt und auf PS-Platten passender Größe geklebt. Zum Befestigen des Papiers auf dem Kunststoff kommt FixoGum zum Einsatz. Dieser Kleber klebt stabil genug zum Bearbeiten den Kunststoffs, lässt am Ende aber auch ein einfaches Trennen von Papier und Kunststoff zu. Wichtig ist auch, dass der Kleber den Kunststoff nicht anlöst.

Aufgeklebte Vorlagen für die Wandteile

Nach die einzelnen Wandteile voneinander getrennt wurden, konnten Bohrungen für die Ausschnitte der Fenster und Türen gesetzt werden.

Bohrungen für die Ausschnitte

Nun beginnt der langwierige Teil der Arbeit. Mit einer Uhrmachersäge und einer Feile werden die Ausschnitte der Fenster und Türen nach den Vorgaben der Zeichnung hergestellt. Das Papier franst dabei an den Rändern aus, was aber nicht weiter schlimm ist.

Wandteile mit Ausschnitten

Nach dem Abziehen der Papiervorlagen kann nun mit dem Zusammenkleben der Wände angefangen werden. Zum Ausrichten der Wände kommt dabei bei mir ein Stahlteil zum Einsatz, das bei einem Metallpraktikum gefräst wurde. Daran lassen sich die Kunststoffteile mit Magneten befestigen, so dass sie bis zum Abbinden des Klebers in der richtigen Position bleiben.

Stahlprofil zum Ausrichten

Nach und nach werden nun die restlichen Seitenteile zum Rohbau des Gebäudes zusammengefügt. Dabei ist eine gute Planung der Montagereihenfolge nötig, damit die Lehre möglichst oft eingesetzt werden kann.

Rohbau des Stellwerks

Verbleibende Überstände und Fehlstellen werden nun verschliffen und ausgespachtelt, bevor es an den nächsten Schritt geht. Dabei werden die Wände mit einer Grundierung für Styrol gespritzt. Diese hinterlässt eine leicht raue Oberfläche, die Putz imitieren soll.

Grundierter Rohbau

Als nächstes steht nun das Einpassen der Fensterbänke und Fenster und dann die erste Farbgebung der Wände an. Das Dach soll abnehmbar bleiben und wird deswegen erst später aufgesetzt.